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Boeing-Chef entschuldigt sich für 737-Max-Abstürze

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USA,

Die Abstürze von zwei Maschinen des Typs 737 Max in den Jahren 2018 und 2019 verfolgen Boeing noch immer. Konzernchef Dave Calhoun bekommt das bei einer Anhörung zu spüren.

Calhoun steht seit Anfang 2020 an der Boeing-Spitze und verlässt den Posten zum Jahresende.
Calhoun steht seit Anfang 2020 an der Boeing-Spitze und verlässt den Posten zum Jahresende. - Mariam Zuhaib/AP

Boeing-Chef Dave Calhoun hat sich bei einer Anhörung im US-Senat bei Hinterbliebenen von Opfern der beiden Abstürze von Flugzeugen des Typs 737 Max in den Jahren 2018 und 2019 entschuldigt. Bei den Unglücken waren 346 Menschen ums Leben gekommen.

«Ich entschuldige mich für das Leid, das wir zugefügt haben», sagte Calhoun an mehrere im Saal anwesende Hinterbliebene gewandt. Boeing lege im Gedenken an die Opfer einen verstärkten Fokus auf Sicherheit.

Die Unglücke mit Maschinen des Typs 737 Max 8 der indonesischen Lion Air und der Ethiopian Airlines wurden von Problemen mit einer Assistenzsoftware ausgelöst. Das System mit dem Namen MCAS sollte die Piloten bei der Steuerung des Flugzeugs in einigen Situationen unterstützen. In den beiden Fällen wurden diese jedoch von einem deutlichen und fehlerhaften Eingreifen der Software überrascht.

«Sind verantwortlich für diese Abstürze»

Boeing hatte seinerzeit eingeräumt, dass der Konzern die US-Luftfahrtaufsicht FAA nicht korrekt über das Ausmass des benötigten Piloten-Trainings für den Betrieb der Software informiert hatte. Calhoun bekräftigte nun: «MCAS und Boeing sind verantwortlich für diese Abstürze.» Nach dem zweiten Unglück blieben 737-Max-Flugzeuge fast zwei Jahre am Boden, bis Änderungen an dem System vorgenommen wurden.

Die Anhörung im Senats-Unterausschuss für Ermittlungen war einberufen worden, weil Boeing aktuell wieder unter akutem Druck steht, die Qualitätskontrollen zu verbessern. Auslöser war ein Beinahe-Unglück einer so gut wie neuen Maschine des Typs Boeing 737-9 Max Anfang Januar.

Bei dem Flug der Fluggesellschaft Alaska Airlines mit mehr als 170 Menschen an Bord brach damals kurz nach dem Start ein Rumpfteil heraus. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass an dem herausgebrochenen Teil Befestigungsbolzen fehlten. Boeing konnte den Ermittlern keine Dokumentation zu Arbeiten an dem Fragment liefern.

Whistleblower wirft Beoing Produktionsfehler vor

«Alaska war ein Produktionsfehler», sagte Calhoun dazu. Das sei aber auch der einzige ihm bekannte Fall unter den jüngsten Pannen in der US-Luftfahrt, der auf die Fertigung und nicht die spätere Wartung zurückgehe, betonte er. In den vergangenen Monaten waren Boeing-Maschinen verschiedener Fluggesellschaften in den Schlagzeilen. Eine verlor etwa ein Rad beim Start, eine andere landete mit einer abgerissenen Klappe am Rumpf.

In dem Unterausschuss hatte vor Kurzem unter anderem auch ein Boeing-Whistleblower ausgesagt, der dem Konzern Produktionsfehler bei dem Modell 787 Dreamliner vorwirft. Boeing weist die Vorwürfe zurück. Calhoun äusserte sich nicht zu einzelnen Kritikpunkten, sagte aber, dass nicht alle Warnungen sich als zutreffend erwiesen hätten.

Berichte, wonach ein Whistleblower früher bei Boeing verfolgt worden sei, nannte der Manager «herzzerreissend». Dies sei aber lange vor seiner Zeit gewesen. Calhoun steht seit Anfang 2020 an der Boeing-Spitze und verlässt den Posten zum Jahresende. Ein Nachfolger wurde bisher nicht vorgestellt.

Kommentare

User #3349 (nicht angemeldet)

Alle neuen Flieger von Boeing sollte man einstampfen. Die sollen wieder Qualität produzieren.

User #3302 (nicht angemeldet)

Die haben rein gar nichts gelernt daraus. Da wird immer noch massiv gepfuscht. Siehe neuste Probleme mit Dreamliner. Aber auch in der Militärsparte des Konzerns läuft es alles andere als rund.

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