Boeing

Boeing-Whistleblower wurde tot aufgefunden

Melanie Thöne
Melanie Thöne

USA,

John Barnett sei an einer «selbst zugefügten» Schusswunde gestorben. Der Boeing-Whistleblower sagte noch in einem Prozess gegen den Flugzeughersteller aus.

Boeing Whistleblower
Der Boeing-Whistleblower Sam Salehpour sagte, Boeing habe Fehler bei der Montage der Rumpfteile des Flugzeugs gemacht, was sich negativ auf deren Haltbarkeit auswirken könnte. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige Boeing-Qualitätsmanager John Barnett wurde tot aufgefunden.
  • Er hatte in den Tagen vor seinem Tod im Whistleblower-Prozess gegen Boeing ausgesagt.
  • Barnett äusserte jahrelang Bedenken hinsichtlich der Produktionsstandards bei Boeing

John Barnett, ein ehemaliger Mitarbeiter von Boeing und bekannter Whistleblower, wurde tot aufgefunden. Laut dem Gerichtsmediziner in Charleston, South Carolina starb der 62-Jährige an einer «selbst zugefügten» Schusswunde. Dies berichtet die britische BBC.

Barnett war über drei Jahrzehnte bei Boeing tätig und äusserte wiederholt Bedenken über die Produktionsstandards des Flugzeugherstellers. Er trat 2017 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Kurz vor seinem Tod sagte er im Rahmen eines Whistleblower-Prozesses gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Boeing aus. Seine Leiche wurde in seinem Auto auf einem Hotelparkplatz gefunden – dort hielt er sich wegen des Prozesses auf.

Minderwertige Teile für Dreamliner?

Barnett habe seit 2010 als Qualitätsmanager im Werk North Charleston gearbeitet, wo der 787 Dreamliner hergestellt wird. Er behauptete gegenüber der BBC im Jahr 2019, dass unter Druck stehende Arbeiter minderwertige Teile in die Flugzeuge eingebaut hätten.

Zusätzlich deckte er schwerwiegende Probleme mit Sauerstoffsystemen auf. Boeing wies diese Anschuldigungen zurück.

Whistleblower klagte gegen Boeing

Nach seinem Ruhestand klagte Whistleblower Barnett gegen Boeing. Er beschuldigte das Unternehmen unter anderem, seine Karriere beeinträchtigt zu haben. In den letzten Jahren hatte Boeing mehrere Sicherheitsprobleme und sogar zwei Abstürze mit zahlreichen Todesopfern zu beklagen.

Nach dem Tod von Barnett drückte Boeing sein Beileid aus. Laut BBC schrieb das Unternehmen in einer Erklärung: «Wir sind traurig über den Tod von Herrn Barnett und unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.»

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Kommentare

User #2984 (nicht angemeldet)

Seit es mir in einem Dreamliner auf den Kopf getropft hat, meide ich Boeing umso mehr. 737 Max geht gar nicht. Auch die besten Ingenieure können ihre Fähigkeiten wahrscheinlich dort nicht entfalten.

User #4646 (nicht angemeldet)

ZEITENWENDE ich dachte, solche Liquidationen gäbe es in den USA nicht.

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