Briten-Reporter bricht nach Interview mit IS-Anhängern in Tränen aus

Pelin Seker
Pelin Seker

USA,

Eine neue ARD-Dokumentation zeigt Erschütterndes: Ein britischer Journalist, der einst selbst entführt wurde, interviewt zwei IS-Anhänger – und schluchzt los.

Reporter
Der britische Reporter Sean Langan konnte sich die Tränen nach dem Interview nicht mehr zurückhalten. - Screenshot ARD

Das Wichtigste in Kürze

  • ARD veröffentlicht eine Dokumentation über den Tod des Journalisten James Foley (†40).
  • In der Reportage ist ein Interview zwischen Sean Langan und zwei IS-Anhängern zu sehen
  • Der britische Journalist bricht nach dem intensiven Interview in Tränen aus.

Erschütternde Szenen in der neuen Dokumentation der ARD. Darin geht es um die Enthauptung des Kriegsreporters James Foley (†40). 2014 wurde Foley in Syrien erst von einer Gruppierung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) entführt und als Geisel gehalten.

Im Film wird schliesslich ein Interview aus dem Jahr 2018 gezeigt. Der britische Journalist Sean Langan tauscht sich mit zwei IS-Anhängern aus – genannt «The Beatles». Die insgesamt vier IS-Täter bekamen den Namen wegen ihrer britischen Herkunft.

Journalist Langan interviewte Alexanda Kotey und El Shafee Elsheikh damals nach ihrer Verhaftung. Der 54-Jährige Journalist leidet sichtlich bei der Befragung.

Das hat seine Gründe: Laut «Focus» wurde er selbst 2008 in Afghanistan von den Taliban entführt und 12 Wochen lang als Geisel gehalten. Zudem war er ein guter Freund des enthaupteten Foley gewesen.

Verharmlosung der entsetzlichen Folter

Das Interview mit den beiden IS-Jüngern wird immer wieder mit Einspielern unterbrochen. Darin kommt eine ehemalige Geisel der «Beatles» zu Wort und erzählt vom Alptraum, dem er ausgesetzt war.

Der dänische Kriegsfotograf Daniel Rye Ottosen erinnert sich an die Gewalt, an die Stromschläge, an das Waterboarding und das Hungergefühl.

Als Journalist Langan die beiden IS-Anhänger darauf anspricht, erwidert El Shafee Elsheikh: «Es gab Bestrafungen.» Er fügt hinzu, sie würden «nur Schmerzen zufügen, damit sie ihre Lektionen lernen.»

Auch Kotey verharmlost die Gräueltaten, die von der IS begangen wurden. Das treibt Langan zur Weissglut – bis ihm der Kragen platzt: «Gibt es einen korrekten Begriff dafür, Jim die Kehle durchzuschneiden? Wie heisst das auf arabisch?»

Darauf reagiert der IS-Täter entrüstet: «Bist du auf Streit aus?», fragt er ihn. Langan sammelte sich schnell wieder und entschuldigt sich für seinen Ausrutscher – «Er war mein Freund.»

Kotey scheint keine Spur von Reue zu zeigen. Ganz im Gegenteil – er erwidert, dass seine Leute auch von amerikanischen Luftangriffen ums Leben kämen. Nach dieser Aussage reisst Langan der Geduldsfaden endgültig: «Verf***tes Selbstmitleid», spuckt er zornig aus.

Schauen Sie gerne Dokumentarfilme?

Er bricht das Interview ab: «Und du nennst dich einen verdammten Muslim? Nennst mich einen Ungläubigen?» Auf diesen Vorwurf erwidert Kotey bloss: «Verp*** dich!»

Die Kamera zeigt zum Schluss, wie Langan zusammenbricht. Er lässt das Gespräch auf sich einwirken, bis er das Gesicht mit den Händen verdeckt und losschluchzt.

Die beiden IS-Anhänger wurden auch dank dem Interview von Sean Langan zu lebenslanger Haft verurteilt.

Kommentare

User #5949 (nicht angemeldet)

Weil es auch vier Briten sind, waren?

User #5949 (nicht angemeldet)

Weil es auch vier Briten sind?

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