Bund & Rohstofffirmen kommen unter Druck der USA wegen Russland
Die US-amerikanische Politik befasst sich derzeit mit der Schweiz und dessen Sanktionen gegen Russland, aber auch die Rohstoffunternehmen und deren Handel.
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Das Wichtigste in Kürze
- US-Abgeordnete kritisieren den Umgang des Bundes mit Russlands «schmutzigem Geld».
- Zudem plant das US-Finanzministerium, Glencore & Co. einen Besuch abzustatten.
- Der Druck ist für linken Forderungen, der Oligarchen-Taskforce beizutreten, willkommen.
«Die Schweiz ist und bleibt ein sicherer Zufluchtsort für dreckiges Geld aus aller Welt», schreibt Fabian Molina (SP/ZH). Auslöser seines Tweets ist eine Anhörung durch die US-amerikanische Helsinki-Kommission: Die angebliche Umgehung von Sanktionen durch russische Personen über Schweizer Banken ist das Thema.
Der Bund mache zu wenig, findet der eingeladene Sprecher Bill Browder vor den Mitgliedern der Helsinki-Kommission. Browder ist ein Anti-Russland-Aktivist, der schon seit Jahren das Verhalten des Bundes gegenüber dem Putin-Regime kritisiert. Gemäss Browder müssten fünf schweizerische Personen auf die US-Sanktionsliste kommen, darunter der ehemalige und der jetzige Bundesanwalt.
US-Finanzministerium interessiert an Schweizer Rohstoffbranche
Wie die «NZZ» schreibt, plant zudem das US-Finanzministerium, sich kommenden Montag mit Vertretenden der hiesigen Rohstoffbranche zu treffen: Glencore, Trafigura, aber auch der Branchenverband Suissenégoce und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) sollen anwesend sein. Vordergründig gehe es nur um die Informationsbeschaffung und um den Ausblick europäischer Energiemärkte.
![glencore](https://c.nau.ch/i/0odZkGyMe68Pq5gKVYbyrwvE3NARmp41BlXzrLQx/900/glencore.jpg)
Die Sanktionen und der Handel mit kritischen Metallen und Mineralien würden aber auch zum Thema, heisst es. Russisches Öl könnte aber auch diskutiert werden: Gemäss dem NGO «Public Eye» wurde letztes Jahr über die Hälfte des Rohstoffs über die Schweiz gehandelt. Weil aber Ölimporte aus Russland in Europa verboten sind, wollen die US-Amerikaner wissen, welche Konsequenzen das global haben könnte.
Die Vorwürfe und Aussagen, die vor der Helsinki-Kommission gemacht wurde, wirft der Bund zurück. Das Seco sagt gegenüber dem «Tagesanzeiger», die Schweiz setze die internationalen Standards bezüglich Sanktionen konsequent um. Der internationalen Oligarchen-Taskforce will der Bundesrat aber nicht beitreten, womit bürgerliche Parlamentsmitglieder einverstanden sind.
Die G7-Staaten forderten im April 2023 den Bund dazu auf, beizutreten. Die SP fordert dies schon lange.