In den Vereinigten Staaten wurde der Konzern Abbott Nutrition wegen seines Babymilchpulvers zu einer Strafe in dreistelliger Millionenhöhe verurteilt.
Ein Schild an einer Einrichtung von Abbott Laboratories auf dem Campus in Lake Forest, Illinois, im April 2016. Ein am Donnerstag, den 13. Juni 2024, veröffentlichter Bericht besagt, dass die US-amerikanische Food and Drug Administration mehr als 15 Monate gebraucht hat, um auf eine Whistleblower-Beschwerde über die Bedingungen in einer Fabrik von Abbott Nutrition zu reagieren, die im Mittelpunkt eines landesweiten Mangels an Säuglingsnahrung stand. - AP Photo/Nam Y. Huh

Ein Gericht im US-Bundesstaat Missouri hat das Pharmaunternehmen Abbott Nutrition zu einer Zahlung von 495 Millionen US-Dollar verurteilt. Zuvor hatte ein vom Konzern hergestelltes Babymilchpulver bei einem Baby möglicherweise eine schwere Darmerkrankung verursacht.

Der am Freitagabend (Ortszeit) in der Stadt St. Louis verhandelte Fall ist einer von zahlreichen Klagen gegen Abbott Nutrition wegen des Vorwurfs durch die Milch verursachter gesundheitlicher Schäden, wie die Website Courtroom View Network berichtete.

Demnach steht das Babymilchpulver für Frühgeborene im Verdacht, das Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis zu erhöhen – eine Darmerkrankung, die bei Frühchen gefürchtet ist. Dem Urteil zufolge muss Abbott Nutrition eine Ausgleichszahlung von 95 Millionen US-Dollar leisten und 400 Millionen US-Dollar Strafe zahlen.

Abbott-CEO: Nekrotisierende Enterokolitis eine «Theorie ohne Grundlage»

Geklagt hatte Margo Jill, eine Mutter aus dem US-Bundesstaat Illinois. Sie wirft dem Unternehmen vor, nicht darauf hingewiesen zu haben, dass sein aus Kuhmilch hergestelltes Milchpulver diese schwere Infektion bei Frühgeborenen auslösen kann.

Deren Tochter habe 2021 eine nekrotisierende Enterokolitis entwickelt, nachdem sie auf der Intensivstation mit dem Präparat der Marke Similac von Abbott gefüttert worden war, berichtete der örtliche Fernsehsender KSDK. Die kleine Robynn überlebte demnach, trug jedoch irreversible – also bleibende – Schäden davon.

Es gebe keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Abbotts Produkte für Frühgeborene nekrotisierende Enterokolitis verursachen oder dazu beitragen, sagte ein Unternehmenssprecher. Auch der CEO des Unternehmens, Robert Ford, hatte den Fall als «Theorie ohne Grundlage oder wissenschaftliche Basis» bezeichnet. Abbott Nutrition machte keine Angaben dazu, ob es das Produkt zurückziehen wird.

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