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Chagall-Gemälde «Der Vater» für 7,4 Millionen Dollar versteigert

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USA,

Ein einst von den Nazis gestohlenes Gemälde des Künstlers Marc Chagall ist am Dienstagabend in New York für 7,4 Millionen Dollar (7,2 Millionen Euro) versteigert worden.

Der Künstler Marc Chagall in seinem Atelier in Südfrankreich
Der Künstler Marc Chagall in seinem Atelier in Südfrankreich - AFP

Das Ölgemälde mit dem Titel «Der Vater» aus dem Jahr 1911 wurde vom Auktionshaus Phillips angeboten, das keine Angaben zum Käufer machte.

Das Ölgemälde war 1928 von einem polnisch-jüdischen Geigenbauer erworben worden, der seine Besitztümer verlor, als er von den Nationalsozialisten ins Ghetto in Lodz gezwungen wurde. Der Geigenbauer wurde nach Auschwitz deportiert, wo seine Frau und seine Tochter umgebracht wurden. Er selbst überlebte und ging 1958 nach Frankreich, wo er 1966 starb, ohne sein Chagall-Gemälde zurückerhalten zu haben.

Das Werk war unterdessen in Ausstellungen wieder aufgetaucht. Chagall selbst kaufte es, mutmasslich zwischen 1947 und 1953, und ohne zu wissen, wer es zwischenzeitig besessen hatte, wie das Auktionshaus und das französische Kulturministerium mitteilten.

Der in Russland geborene Chagall starb 1985 in Frankreich. «Der Vater» wurde 1988 in die staatlichen französischen Sammlungen aufgenommen und dem Centre Pompidou sowie dem Museum für jüdische Kunst und Geschichte in Paris zugewiesen.

Das französische Parlament beschloss Anfang dieses Jahres, 15 Werke an die von den Nazis enteigneten jüdischen Familien zurückzugegeben. Die damalige Kulturministerin Roselyne Bachelot sprach von einem «ersten Schritt» und ergänzte, weiterhin befänden sich geraubte Kunstwerke und Bücher in öffentlichen Sammlungen. Die Nachfahren des Geigenbauers entschieden sich für den Verkauf des Gemäldes «Der Vater».

Chagall malte das Porträt seines Vaters in dem Jahr, in dem er in Paris eintraf. Werke Chagalls aus dieser Zeit seien selten, da er viele bei seiner Rückkehr nach Russland im Jahr 1914 zerstört habe, sagte Jeremiah Evarts, Vizepräsident des Auktionshauses Phillips.

Bei den Herbstauktionen erlösen die Auktionshäuser durch den Verkauf hunderter Kunstwerke Milliardenbeträge. Allein Phillips nahm am Dienstag durch den Verkauf von 46 Werken 139 Millionen Dollar ein. Am teuersten war mit 41,6 Millionen Dollar ein Monumentalgemälde ohne Titel von Cy Twombly aus dem Jahr 2005, das einst dem französischen Geschäftsmann François Pinault gehörte.

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