Chiles Präsident Piñera sieht Gesundheitssystem «sehr nah am Limit»
In den letzten Tagen stiegen die Infektionszahlen durch das Coronavirus stark an. Die Krankenhäuser Chiles geraten an ihre Grenzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenhäuser Chiles geraten an ihre Grenzen.
- Die Zahl der Corona-Infizierten stieg in den letzten Tagen stark an.
- Der Grossraum Santiago steht unter Quarantäne.
Angesichts der starken Zunahme von Coronavirus-Infektionen geraten die Krankenhäuser in Chile an ihre Grenzen. «Wir sind sehr nah am Limit, weil wir einen grossen Anstieg hatten», sagte Präsident Piñera der chilenischen Zeitung «La Tercera».
Die Zahl Corona-Infizierten stieg in den vergangenen Tagen stark und liegt nach Angaben des Gesundheitsministeriums mittlerweile bei knapp 70'000. 718 Patienten starben im Zusammenhang mit dem Virus. Der Grossraum Santiago, in dem etwa acht Millionen Menschen leben, steht unter Quarantäne.
Auch in anderen Ländern in Lateinamerika stiegen die Infektionszahlen und die Zahlen der Todesopfer deutlich. Brasilien, das neue Epizentrum, meldete am Wochenende mehr als 363'000 Infektionen und mehr als 22'600 Tote.
Mexiko berichtete am Samstag von einem Anstieg im Vergleich zum Vortag um 3'329. Zu den inzwischen 68 620 bestätigten Fällen kommen fast 30'000 Verdachtsfälle. Die Zahl der Toten stieg auf 7394. Kolumbien (21'175) überschritt die Marke von 20'000 bestätigten Fällen, 727 Patienten sind bislang gestorben.
Vielerorts ist mit der Gesundheits- eine soziale Krise verbunden.
In Kolumbien hängen Notleidende rote Fahnen aus dem Fenster, in Guatemala und El Salvador weisse Fahnen. In Chile kündigte die Regierung zwar die Verteilung von Lebensmittelpaketen an, allerdings verzögerte sich die Auslieferung. Bei Protesten gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise kam es in Santiago zuletzt zu Krawallen und Gewalt.