Das bedeutet Wahlbetrugs-Zahlung von «Trump-Sender» Fox News

Viele Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump in den USA sind immer noch überzeugt: Bei den Wahlen im Jahr 2020 wurden die Wahlmaschinen manipuliert.

Zur Verbreitung dieser Narrative hatte auch der konservative Medienkonzern Fox beigetragen. Nun musste dieser aber zumindest ein Stück weit Fehler zugeben: Nach einer Klage des Wahlmaschinenherstellers Dominion einigte sich der Sender aussergerichtlich auf eine Schadenersatzzahlung von 787,5 Millionen US-Dollar.

Der Prozess hat in den USA hohe Wellen geschlagen. «Fox News ist der dominante Newssender im Kabelfernsehen», sagt US-Politikwissenschaftlerin Claudia Brühwiler von der Universität St.Gallen. Forscher hätten gezeigt, welch einen grossen Effekt der Sender auf das Wählerverhalten in den USA haben könne.

Mit der Klage durch Dominion und dem Fox-Schuldeingeständnis ist Trumps Geschichte der grossen «Wahl-Lüge» nun daher ins Wanken geraten.

Aber: «Der jetzt zustande gekommene Vergleich bedeutet, dass Fox News eben nur ein sehr begrenztes Schuldeingeständnis vorlegen musste», sagt Thomas Greven. Laut dem wissenschaftlichen Mitarbeiter im Nordamerikastudienprogramm der Universität Bonn (D) wird Trump daher trotz des Skandals kaum Fans verlieren.

Dies auch, da eine offizielle Entschuldigung von Fox während der Sendezeit nicht Teil des Deals sei. «Somit werden viele Zuschauer von Fox News davon wenig mitbekommen», meint Brühwiler. Grund: «Aus Studien wissen wir, dass Fox-News-Zuschauer dem Sender sehr treu sind und nur wenig andere Medien konsumieren», erklärt sie.

«Sie werden daher nur die Fox-Version der skandalösen Vorgänge mitbekommen», sagt auch Greven. Und auch wenn, würde es sie wohl nicht interessieren, so der USA-Experte: «Die Anhänger von Trump wollen nicht über Fakten informiert werden, sondern sie wollen glauben, was ihr Idol ihnen verkündet. Es ist eben inzwischen ein Personenkult.»

Auch wenn sich die Theorien über die «Wahl-Lüge» langsam in Luft auflösten, ändere dies nichts an der Meinung seiner Wähler. «Viele werden in ihm noch immer einen besseren Präsidenten sehen als in möglichen Alternativen», so Brühwiler.

Trump hat inzwischen bereits angekündigt, wieder zur Wahl antreten zu wollen. «2024 ist die letzte Schlacht», sagte der 76-Jährige im März an einer Wahlkampfveranstaltung.

Dabei könnte er aber diesmal weniger Unterstützung vonseiten des Medienunternehmens von Rupert Murdoch erfahren. «Selbst für Fox News sind fast 800 Millionen US-Dollar kein Klacks», sagt Brühwiler. «Viele Beobachter erhoffen sich nun, dass der Sender zurückhaltender sein wird, wenn es um die Weiterverbreitung von Gerüchten geht.»