Die besten Bilder aus 30 Jahren Hubble-Weltraumteleskop
Das Wichtigste in Kürze
- Das Hubble-Teleskop befindet sich in einer Umlaufbahn um die Erde.
- Seit dreissig Jahren funkt das Grossfernrohr spektakuläre Bilder aus dem Weltall.
- Dabei sah am Anfang alles nach einem Fehlschlag aus.
Am 24. April 1990 hob das Space Shuttle Discovery vom Nasa-Weltraumbahnhof in Cape Canaveral ab. An Bord befand sich das Hubble-Weltraumteleskop. Am folgenden Tag wurde Hubble in der Erdumlaufbahn ausgesetzt.
Der Mission war ein äusserst ambitioniertes Projekt vorausgegangen. Die Idee war simpel: Ein Teleskop, welches sich ausserhalb der Erdatmosphäre befindet, bleibt von Atmosphärischen Bildstörungen und Lichtverschmutzung verschont. Damit kann ein Weltraumteleskop deutlich bessere Bilder aufnehmen als erdgebundene Observatorien.
Reparatur im Weltall
Vorerst sollte sich die Idee von besseren Aufnahmen nicht bestätigen. Das Hubble-Weltraumteleskop wäre fast zu einem der teuersten Flops der Weltraumgeschichte geworden: Aufgrund eines schwerwiegenden Fehlers in der Optik lieferte das Fernrohr ausschliesslich unscharfe Bilder.
Es folgte eine der spektakulärsten Reparaturmissionen aller Zeiten. Zurück auf die Erde konnte man das Fernrohr nicht holen – die Wartung musste im Weltall geschehen. Das Space Shuttle stattete dem Teleskop einen Besuch ab, und Mechaniker korrigierten den Fehler direkt im Weltraum.
Nach insgesamt fünf Shuttle-Missionen war das Hubble-Teleskop schliesslich voll einsatzbereit. Schon bald bestätigte sich: Hubble war ein Quantensprung in der Weltraumforschung. Das Teleskop funkte Bilder in nie dagewesener Qualität zur Erde – und tut es bis heute.
Blick in die Frühzeit des Universums
Einige der spektakulärsten Aufnahmen entstanden vom sogenannten «Ultra Deep Field». Dabei handelt es sich um eine Region am Himmel, in der sich kein einziger Stern aus unserer Galaxie befindet. In der völligen Dunkelheit entdeckte Hubble Unmengen an Galaxien, viele Millionen Lichtjahre von der Milchstrasse entfernt. Dem Weltraumteleskop gelang es, über lange Zeit das wenige Licht aufzufangen, welches uns von dort erreicht.
Manche der Galaxien, die Hubble im «Ultra Deep Field» entdeckte, befanden sich in einer unglaublichen Entfernung von 13 Milliarden Lichtjahren. Das Licht hat also 13 Milliarden Jahre bis zur Erde gebraucht. Damit ermöglichen die Aufnahmen einen Blick in die Frühzeit unseres Universums, welches vor rund 13,8 Milliarden Jahren beim Urknall entstand.
Hubble-Weltraumteleskop bis heute konkurrenzlos
Auch dreissig Jahre nach dem Start hat das Hubble-Weltraumteleskop wissenschaftliche Bedeutung. Bedenkt man, wie sehr sich die Technik in der Zwischenzeit entwickelt hat, ist das beachtlich. Hubble hat zwar Gesellschaft von vielen kleineren Weltraumteleskopen erhalten, die sich jedoch spezifischeren Forschungsfragen widmen.
Hubble bleibt bis heute das mit Abstand grösste Weltraumteleskop. Je grösser ein Teleskop ist, desto mehr Licht kann es einfangen – damit steigt die Qualität der Bilder. Seit längerem plant man mit dem James-Webb-Weltraumteleskop einen Nachfolger mit noch grösseren Dimensionen. Immer wieder geriet das Nachfolgeprojekt jedoch aufgrund der horrenden Kosten in Schieflage.
Absehbares Ende
Wenn alles rundläuft, soll das James-Webb-Teleskop 2021 abheben. Mit 9,7 Milliarden US-Dollar ist es schon jetzt die teuerste unbemannte Nasa-Mission aller Zeiten. James Webb dürfte Hubble in vielen Belangen überlegen sein. In den kommenden Jahren sollen auch einige neuartige Grossteleskope auf der Erde gebaut werden, welche mit dem Weltraumteleskop mithalten können.
Die Tage des Hubble-Teleskops dürften also bald gezählt sein. Das hat auch ganz praktische Gründe: Langsam, aber sicher, sinkt die Umlaufbahn von Hubble. Das Teleskop nähert sich der Erdatmosphäre. Es wird erwartet, dass Hubble 2024 abstürzt und in der Erdatmosphäre verglüht.
Will man das verhindern, müsst man eine Rakete zum Weltraumteleskop schicken und es auf eine höhere Umlaufbahn beschleunigen. Das ist teuer, und das Hubble-Weltraumteleskop zeigt erste Altersschwächen. Doch mit James Webb und anderen Projekten bleibt die Erforschung des Weltalls spannend. Wir sagen danke für drei Jahrzehnte!