Die Hälfte der Toten sind Kinder

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DPA, Simon Binz

USA,

In einer Kirche im US-Staat Texas sind 26 Menschen durch Schüsse getötet worden. Mindestens 20 weitere wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Opfer sind zwischen fünf und 72 Jahren alt. Die Hälfte der Toten sind Kinder.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann hat in Texas in einer Kirche das Feuer eröffnet.
  • Mindestens 26 Menschen sind laut Medienberichten tot, viele weitere teils schwer verletzt.
  • Zu den Toten zählt auch die 14-jährige Pastorentochter, die Opfer sind zwischen fünf un 72 Jahren alt. Mindestens die Hälfte der Opfer sind Kinder.
  • Über das Motiv des schlimmsten Schusswaffen-Massakers in der Geschichte Texas gibt es noch keine Angaben.

In einer Kirche in Sutherland Springs im US-Staat Texas schoss ein Mann während eines Gottestdienst auf Gläubige. Der Gouverneur des Staates, Greg Abbott, teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass mindestens 26 Menschen getötet wurden. Verschiedene Medien berichteten ausserdem von über 20 Verletzten.

Die Opfer sind zwischen 5 und 72 Jahren alt. Mindestens die Hälfte der Opfer sind Kinder, berichtet «USA Today». Unter ihnen die 14-jährige Tochter des Pastors. Dies bestätigt die Ehefrau des Geistlichen dem Sender «CNN». Demnach hielten sich die Eltern des Mädchens zur Zeit der Schüsse nicht im Gotteshaus auf.

Täter ist tot

Die Tat ereignete sich am Sonntagvormittag (Ortszeit). Der Einzeläter starb nach Angaben des Polizeisprechers wenig später in einem Nachbarbezirk in seinem Fahrzeug. Entgegen entsprechenden Meldungen, habe es keine Verfolgungsjagd gegeben. Ob er von Anwohnern erschossen wurde oder sich selbst gerichtet hat, ist noch unklar.

Gemäss «CNN» hat ein Anwohner der Kirche dem Täter die Waffen entrissen, worauf dieser flüchtete. Der Bürger soll den Mann verfolgt haben.

Ehemaliger Militär

Beim Schützen soll es sich laut den Behörden um den 26-jährigen Devin Patrick Kelley handeln. Dieser stammt aus der Region und hat angeblich einen militärischen Hintergrund. Die Polizei fand in seinem Auto mehrere Waffen, zudem soll er wenige Tage vor dem Anschlag in sozialen Medien eine halbautomatische Waffe präsentiert haben.

Feuer während Andacht eröffnet

Nach Behördenangaben war der ganz in Schwarz gekleidete junge Mann um kurz nach 11 Uhr (Ortszeit) zunächst an einer Tankstelle der Ortschaft gesehen worden, ging dann über die Strasse zur Kirche und begann noch draussen, mit einem Gewehr zu schiessen. Dabei seien bereits zwei Menschen ums Leben gekommen.

Danach sei der mit einer schusssicheren Weste ausgestattete Schütze in das Gebäude gegagnen und habe weiter gefeuert. 23 Menschen waren auf der Stelle tot, ein weiteres Opfer starb später im Krankenhaus, teilte Freeman Martin von der texanischen Behörde für öffentliche Sicherheit mit.

Nach Augenzeugenberichten hatte der Mann das Feuer während einer Andacht in der Baptistenkirche eröffnet. Es seien mindestens 20 Schüsse in rascher Reihenfolge gefallen. Andere schilderten, der Schütze habe mehrere Male nachgeladen.

Durchschnittlich 50 Personen in der Kirche

Wie es hiess, kommen im Durchschnitt 50 Menschen zum sonntäglichen Gottesdienst. Die First Baptist Church sei das Zentrum der kleinen Gemeinde mit gerade mal mehreren 100 Einwohnern, die gut 50 Kilometer südöstlich von San Antonio liegt.

Eine Einwohnerin, Carrie Matula, sagte dem Sender MSNBC, Sutherland Springs sei so klein, dass es dort nicht einmal eine Feuerwehr gebe. Jeder kenne jeden, man stehe sich sehr nahe. Was am Sonntag geschehen sei, treffe damit alle Einwohner.

Trump meldet sich

US-Präsident Donald Trump bezeichnete das Blutbad von Sutherland Springs als ein entsetzliches Verbrechen. Es sei eine Tat des Bösen gewesen, inmitten eines heiligen Gottesdienstes, sagte Trump am Montagmorgen (Ortszeit) in Tokio. Der Präsident ist derzeit auf einer fast zweiwöchigen Asienreise.

«Wir können den Schmerz, die Trauer und das Leid nicht in Worte fassen, welche die Familien der Opfer erlitten haben», sagte Trump. «In so harten Zeiten wie diesen tun Amerikaner, was sie am besten können: Sie halten zusammen», sagte Trump. «Durch all die Tränen und die Traurigkeit stehen wir zusammen. Wir reichen uns die Hände, wir haken uns unter, wir sind stark.»

Die Bluttat von Texas hat nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump nichts mit dem Waffenrecht in den USA zu tun. «Das war ein sehr gestörtes Individuum», sagte Trump am Montag in Tokio in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Japans Premier Shinzo Abe. Gefragt, ob eine Änderung des Waffenrechts anstehe, sagte Trump, die USA hätten ein grosses Problem mit psychischer Gesundheit. Das Massaker von Texas sei ein sehr, sehr trauriges Ereignis: «Wer hätte jemals gedacht, dass so etwas passieren kann», sagte Trump.

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, äusserte sich in einem Statement bestürzt. Er sprach den Opfern und deren Familienangehörigen sein Mitgefühl aus: «Unsere Gebete gelten allen, die von dieser teuflischen Tat betroffen sind.» Laut Abbott sei dies das schlimmste Schusswaffen-Massaker in der Geschichte von Texas gewesen.

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