Donald Trump bestreitet Beweise der CIA gegen Kronprinz
Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Ermittlungen zu Khashoggi bestreitet Trump, die CIA sei zum Abschluss gekommen.
- Zugleich zeigt der US-Präsident zunehmends Solidarität mit Saudi-Arabien.
US-Präsident Donald Trump hat die Darstellung zurückgewiesen, der US-Geheimdienst CIA habe Belege für eine Verwicklung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi. «Sie sind nicht zu einem abschliessenden Ergebnis gekommen», sagte Trump heute Donnerstag in Palm Beach in Florida mit Blick auf die CIA-Ermittler. Niemand sei zu solch einer Schlussfolgerung gekommen und vielleicht liessen sich die genauen Hintergründe der Tat auch nie aufklären.
Erneut pries Trump Saudi-Arabien als extrem wichtigen politischen und wirtschaftlichen Partner für die USA – dies ist seine Begründung, warum er eisern zur saudischen Führung hält. Er betonte, der Kronprinz weise vehement zurück, dass er in den Fall involviert gewesen sei. «Ich hasse das Verbrechen, ich hasse die Vertuschung», sagte Trump und fügte hinzu: «Der Kronprinz hasst es noch mehr als ich.»
Hat die CIA tatsächlich keine Beweise?
Khashoggi war am 2. Oktober in das saudische Konsulat in Istanbul gegangen, um Papiere abzuholen – und kam nie wieder heraus. Das saudische Königshaus beteuert, nichts davon gewusst zu haben. Die «Washington Post» hatte dagegen unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, der US-Auslandsgeheimdienst CIA sehe Mohammed bin Salman als Drahtzieher hinter dem gewaltsamen Tod Khashoggis.
Heute Donnerstag berichtete die grosse türkische Zeitung «Hürriyet», die CIA habe Aufnahmen eines brisanten Telefongesprächs des Kronprinzen. Darin soll er gesagt haben, Khashoggi solle «so schnell wie möglich zum Schweigen gebracht werden». Demnach habe die CIA-Direktorin Gina Haspel bei ihrem Türkeibesuch im vergangenen Monat «signalisiert», dass die CIA ein entsprechendes Gespräch zwischen dem Kronprinzen und dessen Bruder Khalid bin Salman abgehört habe.