Ecuador will die lateinamerikanischen Staaten an einen Tisch bringen, um zu besprechen, wie man mit den Flüchtlingen aus Venezuela am besten umgehen soll.
Flüchtlinge
Venezolanische Flüchtlinge laufen mit Gepäck zur Grenze. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ecuador will mit 13 weiteren lateinamerikanischen Staaten die Flüchtlingslage besprechen.
  • Seit der massiven Krise in Venezuela flohen über 800'000 Venezolaner ins Ausland.
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Ecuador hat am Dienstag die Aussenminister von 13 lateinamerikanischen Staaten zu einem Treffen über die Flüchtlinge aus Venezuela eingeladen. Ziel sei es, «dem ungewöhnlich grossen Zufluss von Migranten aus Venezuela auf die beste und verantwortungsvollste Weise zu begegnen», erklärte Ecuadors stellvertretender Migrationsminister Santiago Chávez. Nach Angaben des ecuadorianischen Aussenministeriums soll das Treffen am 17. und 18. September in der Hauptstadt Quito stattfinden.

Nach Uno-Schätzungen sind bereits 2,3 Millionen Venezolaner wegen der Krise in ihrem Land ins Ausland geflohen. Allein das Nachbarland Kolumbien gewährte mehr als 800'000 von ihnen einen befristeten Aufenthalt.

Brasilien will Flüchtlinge in Städte

Brasilien kündigte unterdessen an, mehr als tausend venezolanische Flüchtlinge aus der Grenzregion zu Venezuela in andere Städte des Landes bringen zu wollen. Die Verteilung der Flüchtlinge ins Landesinnere werde «Ende August beginnen», sagte eine Regierungsvertreterin Journalisten.

Zuletzt kamen tägliche mehrere hundert Venezolaner über die Grenze nach Brasilien. Nach gewaltsamen Zusammenstössen mit Einheimischen im Grenzort Pacaraima waren am Wochenende rund 1200 Flüchtlinge nach Venezuela zurückgekehrt, Der brasilianische Präsident Michel Temer entsandte Soldaten an die Grenze.

Venezuelas Forderungen verurteilt

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verurteilte am Dienstag die jüngsten «unrechtmässigen» Entscheidungen von Venezuelas Oberstem Gericht – insbesondere die Anfragen nach Auslieferungen im Zusammenhang mit dem mutmasslichem Anschlag auf Präsident Nicolás Maduro. OAS-Generalsekretär Luis Almagro erklärte, die internationalen Gemeinschaft müsste die Anfragen «des unrechtmässigen Obersten Gerichts der Justiz der Diktatur einstimmig zurückweisen».

Venezuelas Oberstes Gericht hatte Caracas in der vergangenen Woche ermächtigt, die Auslieferung prominenter Gegner der linksnationalistischen Regierung zu verlangen. Auch der nach Kolumbien geflohene ehemalige Parlamentspräsident Julio Borges soll einem Urteil zufolge ausgeliefert werden. Maduro beschuldigt Borges, zusammen mit dem Nachbarland Kolumbien seine Ermordung geplant zu haben. Borges bezeichnet den mutmasslichen Anschlagsversuch auf den Präsidenten als eine inszenierte «Farce».

Venezuela steckt infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise. Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Am Montag war die venezolanische Währung auf einen Schlag um 96 Prozent abgewertet worden.

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