Ein harter sozialer und politischer Protest hat den Samba Wettbewerb beim Karneval in Rio gewonnen
Ein ungewöhnlich harter sozialer und politischer Protest hat den Samba-Wettbewerb beim Karneval in Rio de Janeiro gewonnen. Die Sambaschule Beija-Flor wurde am Mittwoch zum diesjährigen Sieger der traditionsreichen Samba-Show in der brasilianischen Metropole gekürt.
Beija-Flor hatte in der Nacht zum Dienstag die unzähligen Korruptionsskandale in dem Land und die ausufernde Welle der Gewalt auf Rios Strassen mit einer furiosen Inszenierung an den Pranger gestellt.
Kriminalität, Korruption und Frankenstein
Bei ihrer Parade in Rios berühmtem Samba-Tempel Sambódromo ahmten die Beija-Flor-Tänzer unter anderem bewaffnete Kriminelle und ihre Opfer nach sowie korrupte Politiker und Funktionäre, denen die Geldscheine aus den Taschen quollen. Zum 200. Jubiläum der Ersterscheinung von Mary Shelleys Roman «Frankenstein» schickten die Macher auch eine Monsterpuppe durch das Sambódromo – diese sollte zugleich den desolaten Zustand des fünftgrössten Landes der Welt symbolisieren.
Gleich mehrere Proteste
2018 gab es bei den Umzügen in der Tribünenstrasse Sambódromo gleich mehrere politische Proteste. Die Umzüge in der Paradestrasse mit Platz für über 70'000 Zuschauer im Zentrum Rios stellen traditionell den Höhepunkt des Karnevals in der Stadt dar.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tanzschule «Beija Flor» gewinnt den Sambawettbewerb des Karnevals in Rio.
- Die Performance richtete sich gegen Gewalt und Korruption.