Eine Million Menschen sind in Haiti auf der Flucht
Über eine Million Menschen fliehen vor Bandengewalt im eigenen Land Haiti.
Wegen der Bandengewalt im Karibikstaat Haiti sind inzwischen mehr als eine Million Menschen im eigenen Land auf der Flucht. Die Hälfte davon seien Kinder, teilte die UN-Organisation für Migration (IOM) mit. Die Zahl der Binnenflüchtlinge habe sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht.
Das ärmste Land des amerikanischen Doppelkontinents hat rund zwölf Millionen Einwohner. Haiti brauche umgehend nachhaltige humanitäre Hilfe, um Leben zu retten und zu schützen, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope. Es sei nötig zusammenzuarbeiten, um die Ursachen der Gewalt und der Instabilität im Land zu bekämpfen, die zu Tod und Zerstörung geführt hätten.
Abschiebungen verschärfen humanitäre Krise
Rund 200'000 Haitianer wurden laut dem Bericht im vergangenen Jahr aus dem Ausland in ihre Heimat abgeschoben, was die humanitäre Krise weiter verschärfe. Die Hilfsdienste seien extrem überlastet.
Mehr als 5000 Menschen wurden im vergangenen Jahr nach UN-Angaben von den Banden getötet, die die Hauptstadt Port-au-Prince bereits grösstenteils unter ihrer Kontrolle haben.
Präsident Jovenel Moïse wurde im Juli 2021 ermordet. Seit mehr als acht Jahren hat es in Haiti keine Wahlen mehr gegeben. Derzeit regiert der Geschäftsmann Alix Fils-Aimé als Interims-Ministerpräsident.