El Chapo tötete wegen verweigertem Handschlag
Im Prozess gegen den ehemaligen Drogenboss «El Chapo» geht hervor, dass Guzmán einen Rivalen töten liess, weil er ihm bei einem Treffen nicht die Hand gab.
Das Wichtigste in Kürze
- Im El-Chapo-Prozess sagt ein Zeuge aus, dass der Drogenboss wegen Nichtigkeiten.
- Nach einem Treffen liess Guzmán seinen Rivalen töten, weil er ihm nicht die Hand gab.
Der frühere Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán hat nach Aussage eines Zeugen immer wieder Menschen wegen Nichtigkeiten töten lassen. Das frühere Kartellmitglied Rodolfo Carrillo Fuentes habe «El Chapo» beispielsweise erschiessen lassen, weil er ihm nicht die Hand reichen wollte, sagte Zeuge Jesus Zambada García am Montag vor einem Gericht in New York US-Medien zufolge.
Guzmán und Fuentes seien Rivalen gewesen. Ein Partner von Guzmán habe dann ein Versöhnungstreffen verabredet – aber Fuentes wollte die ausgestreckte Hand von Guzmán nicht ergreifen. Kurz darauf wurden Fuentes und seine Ehefrau vor einem Kino erschossen. «Chapo hat gesagt, dass er sie umbringen werde», sagte Zeuge Zambada. Mindestens fünf weitere Menschen habe «El Chapo» aus ähnlich nichtigen Gründen umbringen lassen. Um selbst töten zu können, habe der Kartellboss unter anderem eine diamantenbesetzte Pistole mit seinen Initialen «JGL» für seinen vollständigen Namen Joaquín Guzmán Loera besessen.
Verantwortlich für 3000 Morde
Der Prozess gegen den einst mächtigsten Drogenboss der Welt läuft seit der vergangenen Woche unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die US-Justiz wirft dem wegen seiner Körpergrösse von etwas mehr als 1,60 Meter «El Chapo» (Der Kurze) genannten Guzmán unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und das Führen einer kriminellen Organisation – des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa – vor. Er soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll er für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein.
Bis zu einem Urteil kann es nach Einschätzung von Richter Brian Cogan noch mehrere Monate dauern. Bei einer Verurteilung droht Guzmán eine lebenslange Haftstrafe. Die Todesstrafe ist gemäss einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.