El Chapo wird im Knast blind und beschwert sich über Haarschnitt
Der mexikanische Drogenboss El Chapo sitz seit zwei Monaten in einer Super-Hochsicherheits-Strafanstalt. Dort geht es ihm gar nicht gut, sagt seine Anwältin.
Das Wichtigste in Kürze
- El Chapo wird offenbar nach zwei Monaten im Hochsicherheits-Gefängnis langsam blind.
- Zudem beschwerte sich die Narcos-Diva bei seiner Anwältin über seinen Haarschnitt.
- Der Drogenboss und seine Anwälte kämpfen für eine Lockerung der Haftbedingungen.
Joaquín «El Chapo» Guzmán verbüsst in den USA eine lebenslange Haftstrafe. Der Drogenboss, der das berüchtigte mexikanische Sinaloa-Kartell mitgegründet hat, sitzt deshalb seit zwei Monaten in der Super-Hochsicherheits-Anstalt ADX Florence in Colorado fest.
Der 62-jährige, der zuvor mehrmals aus mexikanischen Gefängnissen entkommen war, ist nun in einem Gefängnis, aus dem zuvor noch nie ein Gefangener ausgebrochen ist.
Dort wurde er vor zwei Wochen von seiner Anwältin Mariel Colón besucht, die auch zu Jeffrey Epsteins Anwaltsteam gehörte.
Colón sagte, dass sie einen deutlichen Unterschied bei Drogenboss festgestellt habe. Vor allem seit er am 19. Juli – zwei Tage nach seiner Verurteilung – in die berüchtigte Anstalt überführt worden war.
«Er sieht viel dünner aus. Es geht ihm dort nicht gut», sagte die Anwältin laut Univision. Sie fügte an: «Er ist im schlechtesten Zustand, in dem ich ihn je gesehen habe.»
El Chapo verliert sein Augenlicht
El Chapo befindet sich einer 2x3,5 Meter grossen Betonzelle mit doppelten Türen. Er wird rund um die Uhr vom Gefängnispersonal bewacht.
«Er sagte mir, er schaue nur die Wand und die Decke an. Er versuche ab und zu ein bisschen TV zu gucken, aber er hat Probleme mit den Augen», so Colón gegenüber dem spanisch-sprachigen Netzwerk.
Den ganzen Tag sei er alleine und habe nichts zu tun. Er dürfe nur einmal im Monat telefonieren. «Im August sprach er mit seiner Mutter und seiner Schwester.» 23 Stunden am Tag sei er in seiner Zelle, an die Frische Luft dürfe er nur für eine Stunde. Laut der Anwältin habe dies zu der Verschlechterung seines Sehvermögens geführt.
«Er ist nicht blind, aber er sieht verschwommen. Er kann nicht lesen und braucht nun eine Brille. Auf eine Behandlung hat er verzichtet, da er kein Englisch spricht. Erst als ich ihn besuchte, fragte er nach einem Augenarzt.»
Die Anwältin führt weiter aus: «Die Probleme mit seinen Augen sind Auswirkungen der Isolation. Er sieht kaum einmal das Tageslicht.
Drogenboss mit Haarschnitt unzufrieden
Colón und der Rest der gesetzlichen Vertreter von El Chapo arbeiten weiter daran, die Haft-Beschränkungen für den Drogenboss zu lockern. Ein weiterer Stolperstein für El Chapo sei die Sprache. «Niemand spricht Spanisch hier. Viele Dinge sind deshalb umständlich für ihn», sagte Colón.
Die fehlenden Spanischkenntnisse des Gefängnispersonals hätten zum Beispiel auch zu einem Missverständnis mit dem Friseur geführt. «Er bat um einen Schnitt, aber da er kein Englisch spricht, konnte er nur so etwas wie ‹Schnitt› sagen und der Friseur verstand, dass er seinen Kopf rasieren soll», sagte Colón.
José Luis González Meza, der gesetzliche Vertreter von El Chapo in Mexiko, sagte diese Woche, dass die Anwälte daran arbeiten, ihn in seine Heimat zurückzubringen. Er solle dann dort den Rest seiner Haftstrafe verbüssen.
El Chapo klart nicht zum ersten Mal gegen die strengen Auflagen, die ihm das Justizsystem der Vereinigten Staaten auferlegt hat. Während er im Manhattan auf sein Schicksal wartete, beschwerte er sich über das Leitungswasser und forderte Zugang zu abgefülltem Wasser. Zudem war ihm die Zelle zu kalt.