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Jeffrey Epstein vor Gericht: Drei Türen weiter sitzt El Chapo ein

Der wegen sexuellem Missbrauch angeklagte Jeffrey Epstein muss heute zur Anhörung. Viele fragen sich, ob er durch Erpressung seine Millionen anhäufte.

Jeffrey Epstein
Demonstranten halten Bilder mit dem US-Milliardär Jeffrey Epsteins hoch. - GETTY IMAGES/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Milliardär Jeffrey Epstein muss heute zur Anhörung antraben.
  • Dem wegen sexuellem Missbrauch Angeklagten drohen bis zu 45 Jahre Haft.
  • Gemunkelt wird, dass Epstein sein Vermögen mit Erpressungen erwirtschaftete.

Der wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagte Milliardär Jeffrey Epstein wird heute Montag vor Gericht angehört. Unter anderem geht es darum, ob der in Untersuchungshaft sitzende Epstein auf Kaution frei kommt.

Derzeit sitzt Epstein im Metropolitan Correctional Center (MCC) in Untersuchungshaft. Laut der «New York Post» nur drei Türen weiter als Joaquin «El Chapo» Guzman. Der schuldig gesprochene mexikanische Drogenboss wartet auf sein Strafmass, das voraussichtlich am 17. Juli verkündet wird. Dieser wird den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen.

Ob es auch Epstein so ergehen wird, ist offen. Das ganze Ausmass des perfiden Sex-Skandals ist längst nicht bekannt. Bei einer Verurteilung drohen dem 66-Jährigen um die 45 Jahre Haft.

Einige Leute aus der wirtschaftlichen und politischen Elite des Landes dürften derzeit heftig ins Schwitzen geraten sein. Sollte der Milliardär etwa auspacken, dürften einige weitere mit in den Abgrund gezogen werden.

Medien sprechen von Zeugenbestechung

Epstein soll bereit sein, sein New Yorker Stadthaus im Wert von 77 Millionen Dollar als Kaution zu hinterlegen. Doch dass er auf Kaution frei kommt, ist zu bezweifeln. Offenbar haben die Ankläger herausgefunden, dass Epstein zwei potenzielle Zeugen mit insgesamt 350'000 Dollar bestochen habe. Dies schreiben US-Medien.

Jeffrey Epstein
Jeffrey Epstein soll einen Sexring mit Dutzenden minderjährigen Mädchen aufgebaut haben. - keystone

Demnach floss das Geld im letzten Herbst an zwei Personen, die mutmasslich in den Fall verwickelt sind. Die Vorgehensweise und der Zeitpunkt deuteten darauf hin, dass der 66-Jährige versucht habe, die Zeugen zu «beeinflussen». So zitiert die «New York Times» die Staatsanwaltschaft.

Diese schliesst aus den Überweisungen ein hohes Fluchtrisiko Epsteins.

Hat Epstein sein Vermögen durch Erpressung erwirtschaftet?

Interessant wird zu erfahren, wie der Multimillionär sein Vermögen angescheffelt hat. Offenbar rätselt man auch in Finanzkreisen darüber. «Ich kenne niemanden, der je bei ihm investiert hat», meint etwa ein milliardenschwerer Hedgefonds-Manager gegenüber dem «New York Magazine».

Jeffrey Epstein
An einer Ecke der Insel hat Epstein eine Stein-Villa. - Keystone

Spekuliert wird, dass Epstein Kunden mit Sextreffen und -partys geködert und sie daraufhin erpresst hat, bei sich zu investieren. Dafür spricht auch die Aussagen des Epstein-Opfers Virginia Roberts Giuffre.

In einer eidesstattlichen Aussage vor Gericht spricht sie davon, dass er Mädchen für Freunde und Bekannte beschafft habe. Er habe ihr ausdrücklich gesagt, «er tue dies, damit sie bei ihm in der Schuld stehen. Damit er sie ‹in der Tasche› habe».

Brisant könnte werden, wenn Epstein-Opfer Giuffre in einer Verleumdungsklage recht erhält. Dabei geht es auch um die Veröffentlichung von 2000 bislang unter Verschluss gehaltenen Dokumenten. Das Hearing dazu findet am 25. Juli statt.

Erster Rücktritt wegen Missbrauchsaffäre

Einer, der in der Folge des Skandals bereits über die Klinge springen musste, ist Trumps Arbeitsminister Alexander Acosta. Am Freitag gab er im Zuge der Missbrauchsaffäre seinen Rücktritt bekannt.

arbeitsminister alex acosta
Der US-amerikanische Arbeitsminister Alex Acosta ist zurückgetreten. - AP Photo

Acosta hatte vor zehn Jahren als damaliger Staatsanwalt eine aussergerichtliche Vereinbarung mitausgehandelt. Es handelte sich um einen ähnlichen Fall, in den Epstein verwickelt war. Epstein erhielt eine 18-monatige Haftstrafe und kam nach 13 Monaten frei. Ein Verfahren vor einem Bundesgericht blieb ihm im Gegenzug erspart.

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