In der US-Stadt Minneapolis haben am zweiten Abend in Folge Demonstranten ihrer Wut über den Tod eines Afroamerikaners nach einem Polizeieinsatz Luft gemacht.
Demonstranten in Minneapolis
Demonstranten in Minneapolis - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Wütende Demonstranten versammelten sich am Mittwoch vor dem Polizeirevier in Minneapolis.
  • In der US-Stadt starb ein Afroamerikaner bei einer Polizeikontrolle.
  • Das Video davon sorgte weltweit für Empörung.
Ad

Die Demonstranten versammelten sich am Mittwoch vor dem Polizeirevier, in dem die vier Beamten gearbeitet hatten, die wegen des brutalen Umgangs mit dem 46-jährigen George Floyd entlassen wurden.

Polizisten reihten sich vor dem Revier auf, um das Gebäude gegen die Demonstranten abzuschirmen. Die Polizei setzte Tränengas ein und drängte die aufgebrachte Menschenmenge zurück. Am Rande der Demonstration wurden ein Geschäft für Autoteile in Brand gesetzt und ein anderer Laden geplündert.

Polizei reagiert mit Geschossen und Tränengas

Bereits am Vorabend hatten tausende Demonstranten in der Grossstadt im Bundesstaat Minnesota gegen exzessive Polizeigewalt protestiert. Bei dieser Demonstration hatte die Polizei Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt.

Präsident Donald Trump bezeichnete Floyds Tod als «traurig und tragisch», während die Empörung im Land über den Vorfall weiter wuchs. Auf einem Video im Internet ist zu sehen, wie bei dem Einsatz ein weisser Beamter mehr als fünf Minuten lang auf Floyds Genick kniet, obwohl dieser stöhnt: «Ich kann nicht atmen».

Minneapolis George Floyd Brutal
Der Afro-Amerikaner George Floyd war in Minneapolis am Abend des 25. Mai nach einem brutalen Polizeieinsatz verstorben. - Facebook/Darnella Frazier

Der Mann starb wenig später im Krankenhaus. Der 40-Jährige war nur wegen eines mutmasslichen kleinen Delikts festgenommen worden: Er soll einen gefälschten 20-Dollar-Schein für einen Einkauf benutzt haben. Der örtliche Polizeichef Medaria Arradondo übergab nach eigenen Angaben die Ermittlungen zu dem dem Fall an die Bundespolizei FBI.

Schwester fordert Mordanklage

Der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, zeigte Unverständnis darüber, dass der Polizist, der auf Floyds Genick gekniet hatte, nicht festgenommen wurde: «Warum ist der Mann, der George Floyd getötet hat, nicht im Gefängnis?» fragte er. Die Schwester des Verstorbenen, Bridgett Floyd, forderte im Fernsehsender NBC, die vier entlassenen Beamten müssten wegen Mordes angeklagt werden.

Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze haben in den vergangenen Jahren in den USA immer wieder für Empörung gesorgt. Sie führten zur Gründung der Protestbewegung Black Lives Matter (Das Leben von Schwarzen zählt).

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TodGeorge FloydDemonstrationDonald TrumpInternetFBIBundespolizeiDollarNBC