Erstklässler schiesst auf Lehrerin – Vorwürfe gegen Schulleitung
Im Januar schoss ein Erstklässler in den USA auf seine Lehrerin. Nun wurden der Schulleitung schwere Versäumnisse vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA wurde eine Lehrerin von ihrem sechsjährigen Schüler angeschossen.
- Nun muss sich die Schulleitung wegen des gefährlichen Vorfalles verantworten.
- Warnungen seien heruntergespielt und ignoriert worden.
Im Fall des Erstklässlers, der Anfang Januar in einer US-Grundschule auf seine Lehrerin geschossen hat, sind der Schulleitung schwere Versäumnisse vorgeworfen worden. Besorgte Lehrkräfte hätten die Schulleitung am Tag der Tat «innerhalb weniger Stunden dreimal» davor gewarnt, dass der Sechsjährige eine Waffe bei sich trage und andere bedrohe, sagte die Anwältin des Opfers bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Schulleitung habe die Warnungen aber heruntergespielt und nicht reagiert.
Die 25 Jahre alte Lehrerin war bei dem Vorfall an der Richneck-Grundschule im US-Bundesstaat Virginia lebensgefährlich verletzt worden. Sie will laut ihrer Anwältin nun mit einer Klage gegen die Schulleitung vorgehen. Die Lehrerin konnte der Polizei zufolge noch alle Schüler aus dem Klassenzimmer bringen. Bei der Tat waren keine Schüler verletzt worden. Der Vorfall hatte sich in einem Klassenzimmer abgespielt. Auslöser soll ein Streit gewesen sein.
Tat sei kein Unfall gewesen
Nach der Tat war bekanntgeworden, dass die Schusswaffe der Mutter des Jungen gehörte. Sie hatte die Waffe nach Polizeiangaben legal erworben und zu Hause aufbewahrt. Dort habe sich der Schüler die Waffe genommen und sie in einem Rucksack mit in die Schule genommen. Die Polizei hatte mehrfach betont, dass die Tat kein Unfall gewesen sei, sondern der Junge vorsätzlich auf die Lehrerin geschossen habe.
Nach dem Gesetz in Virginia ist es verboten, eine geladene Waffe so aufzubewahren, dass sie für Kinder unter 14 Jahren zugänglich ist. Vorfälle an Schulen mit solch jungen Schützen sind auch in den USA selten. Laut einer von der «New York Times» zitierten Organisation gab es seit 1970 bisher 16 Fälle mit Schützen unter zehn Jahren. Bei drei von ihnen seien Sechsjährige beteiligt gewesen, von diesen drei Vorfällen seien zwei als versehentlich registriert worden.