Eskalation in Handelskrieg: USA erhöhen Zölle auf Importe aus China
Der Handelskrieg zwischen den grössten Volkswirtschaften geht weiter. Nun eskaliert er, indem die USA die Zölle auf chinesische Importe erhöhen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Sonderzölle auf Einfuhren aus China werden von Donald Trump erhöht.
- China kündigt «notwendige Gegenmassnahmen» an.
Momentan laufen die Handelsgespräche zwischen China und den USA noch immer. Trotzdem erhöht Donald Trump die Sonderzölle auf Einfuhren aus China. China kündigte unmittelbar danach «notwendige Gegenmassnahmen» an. Die zweitägigen Verhandlungen zum Handelskrieg in Washington sollen am Freitag fortgesetzt werden.
Zölle stiegen um 15 Prozent
Kurz nach Mitternacht Ortszeit in Washington trat die Anhebung der Sonderabgaben in Kraft. Sie betrifft Importe aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar. Die Zölle stiegen von bisher zehn auf 25 Prozent. Damit ist rund die Hälfte aller chinesischen Exporte in die USA betroffen.
Chinas Chefunterhändler Liu He kritisierte das US-Vorgehen. In der gegenwärtigen Situation zusätzliche Zölle zu verhängen, sei «keine gute Lösung für das Problem», sagte der Vizepremier. Bevor die neuen Zölle erlassen wurden, sagte Liu He: «Es ist nicht gut für China, nicht gut für die USA und für den Rest der Welt.»

Handelskrieg löst weltweite Verunsicherung aus
Die Eskalation verunsichert weltweit die Finanzmärkte und wird auch Auswirkungen auf Europas Wirtschaft haben. Besonders deutsche Autobauer wie BMW und Daimler wären von chinesischen «Gegenzöllen» betroffen. Sie liefern von ihren Werken in den USA im grossen Stil nach China.
«China bedauert zutiefst, dass es notwendige Gegenmassnahmen ergreifen muss», sagte in Peking der Sprecher des Handelsministeriums. Einzelheiten sind derzeit noch nicht bekannt. Zugleich äusserte er die Hoffnung, «dass beide Seiten zusammenarbeiten und gemeinsam bestehende Probleme durch Kooperation und Konsultationen lösen».
USA droht, weitere Importe aus China höher zu verzollen
Trump hatte China einen Bruch von Vereinbarungen vorgeworfen, die in den monatelangen Verhandlungen bereits getroffen worden waren. China habe Zusagen zurückgezogen und wolle nachverhandeln. Deswegen hatte sich Trump am Sonntag entschieden, ungeachtet der noch laufenden Gespräche die Zölle zu erhöhen. Auch hatte er damit gedroht, die Zollerhöhungen auf alle chinesischen Importe im Wert von mehr als 500 Milliarden US-Dollar auszuweiten.