Ex-Präsident Bolsonaro weist Verantwortung für Ausschreitungen zurück
Brasiliens früherer Präsident Jair Bolsonaro will im März in seine Heimat zurückkehren, um die Opposition gegen seinen Nachfolger Lula da Silva anzuführen.
Das Wichtigste in Kürze
- Jair Bolsonaro will im März nach Brasilien zurückkehren.
- Der rechte Ex-Präsident will die Opposition gegen seinen linken Nachfolger anführen.
Brasiliens rechter Ex-Präsident Jair Bolsonaro will im März in seine Heimat zurückkehren. Sein Ziel: die Opposition gegen seinen linken Nachfolger Luiz Inácio Lula da Silva anzuführen.
«Die rechte Bewegung ist nicht tot und wird weiterleben.» Dies sagte der 67-Jährige in einem am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Interview des «Wall Street Journal».
Bolsonaro wies Vorwürfe zurück, dass er etwas mit den Ausschreitungen im Januar in der brasilianischen Hauptstadt Brasília zu tun habe. «Ich war nicht einmal da, und sie wollen es mir anhängen», sagte der Ex-Präsident.
Auch habe es sich nicht um einen Umsturzversuch gehandelt: «Ein Putsch? Was für ein Putsch? Wo war der Anführer? Wo waren die Truppen, wo waren die Bomben?»
«Verlieren ist Teil von Wahlprozess»
Bolsonaro war Lula in der Stichwahl um das Präsidentenamt im Oktober unterlegen. Am 8. Januar hatten Anhänger des Ex-Militärs, die den Wahlsieg Lulas nicht anerkennen wollen, Kongress, Regierungssitz und Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt.
Dabei wurden erhebliche Schäden verursacht. Das Oberste Gericht untersucht unter anderem die «geistige Urheberschaft» und die Rolle Bolsonaros.
Zum Wahlausgang in Brasilien sagte Bolsonaro nun: «Verlieren ist Teil des Wahlprozesses. Ich sage nicht, dass es Betrug gegeben hat, aber der Prozess war voreingenommen.» Er wisse noch nicht, ob er erneut zu einer Präsidentenwahl antreten wolle, so der ehemalige Staatschef weiter. Die Rolle sei «viel schwieriger» als er erwartet habe.
Zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit an Neujahr war der Ex-Präsident mit seiner Familie in die USA geflogen. Dort hält er sich seitdem in Florida auf. Medienberichten zufolge beantragte Bolsonaro ein sechsmonatiges Touristenvisum in den USA.