Experten: Unmittelbare Gefahr einer Hungersnot in Nord-Gaza
Das Wichtigste in Kürze
- Experten halten eine bevorstehende Hungersnot im Norden Gazas für sehr wahrscheinlich.
- Es müsse binnen Tagen gehandelt werden, um die katastrophale Situation abzuwenden.
- Die USA haben Israel eine Frist gesetzt, um die humanitäre Lage zu verbessern.
Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten eine «unmittelbar bevorstehende Hungersnot» im umkämpften Norden des Gazastreifens für sehr wahrscheinlich. «Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden», schrieben die unabhängigen Experten der IPC-Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf.
WHO fordert Soforthilfe
Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert Soforthilfe. Die jüngste Einschätzung einer Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom sei «zutiefst alarmierend.» Dies schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. «Wir fordern eine sofortige Aufstockung und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe – vor allem Lebensmittel und Medikamente für schwere Unterernährung – innerhalb von Tagen, nicht Wochen.»
Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden. Am Montag hatte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, zugestanden, Israel habe wichtige Schritte für mehr humanitäre Hilfe unternommen. Jedoch sei mehr nötig, um die Not zu lindern.