Fall George Floyd: Ex-Polizist Thao erneut verurteilt
Der Fall George Floyd erschütterte die Welt: Der Afroamerikaner starb 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz. Tou Thao, einer der beteiligten Polizisten, wird der Beihilfe zum Totschlag schuldig befunden.
Drei Jahre nach der gewaltsamen Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA ist einer der damals beteiligten Polizisten erneut verurteilt worden.
Tou Thao, der dabei geholfen hatte, Beobachter auf Abstand zu halten, wurde übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge der Beihilfe zum Totschlag schuldig befunden. Das Gericht in Minneapolis (Minnesota) verurteilte den Ex-Polizisten dabei nicht für den schwerwiegenderen Vorwurf der Beihilfe zum Mord.
Das Strafmass soll demnach erst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden – erwartet wird eine mehrjährige Haftstrafe. Thao – der auf Bundesebene bereits zu 3,5 Jahren Haft verurteilt worden war – war der letzte der vier beteiligten Polizisten, der seinen Richterspruch auf bundesstaatlicher Ebene empfing. Er hatte auf nicht schuldig plädiert. Auf Video-Aufnahmen war zu hören, dass Thao zu Zeugen der Tötung mit Blick auf Floyd sagte: «Deshalb sollt ihr keine Drogen nehmen, Kinder.» Seine Anwälte hatten einem Bericht zufolge argumentiert, Thao sei sich Floyds Zustand nicht bewusst gewesen.
Der Tod Floyds am 25. Mai 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hatte in den USA Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Videos dokumentierten, wie die Beamten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Der weisse Polizist Derek Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen und schliesslich das Bewusstsein verlor. Seine Kollegen Thao, Alexander Kueng und Thomas Lane schritten trotz Chauvins Handeln nicht ein.
Chauvin war von einem Gericht in Minneapolis wegen Mordes zweiten Grades zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Er sitzt diese Strafe bereits ab. Ein Bundesgericht hatte ihn zu weiteren 21 Jahren Haft verurteilt. Auch Kueng und Lane sitzen mehrjährige Haftstrafen ab.