Fast die Hälfte der Gen Z hält ihren Uni-Abschluss für nutzlos
Eine neue Umfrage aus den USA zeigt: Die Hälfte der Generation Z glaubt, mit ihrem Studium nur Zeit und Geld verschwendet zu haben.

Das Wichtigste in Kürze
- In den USA wurden 772 Uni-Absolventen befragt.
- Dabei zeigt sich, dass etwa die Hälfte es bereut, studiert zu haben.
- Viele glauben, dass ihr Abschluss aufgrund der KI nutzlos geworden ist.
Die meisten Studenten stecken in ihren Universitäts-Abschluss viel Zeit, Geld und harte Arbeit. Besonders extrem ist das in den USA, wo Absolventen nach ihrem vierjährigen Studium oft Zehntausende Franken Schulden haben.
Umso ernüchternder, wenn dann die Erkenntnis kommt, dass einem der Uni-Abschluss in der Tasche gar nicht so viel bringt.
Die Jobbörse Indeed hat in diesem Zusammenhang 772 US-Bürger mit Hochschulabschluss oder höherem Abschluss befragt.
Dabei kam heraus: 51 Prozent – also rund die Hälfte – der Generation-Z-Absolventen halten ihren Abschluss für eine Geld- und Zeitverschwendung.
Bei den Millennials sind es 41 Prozent, bei der Generation X 30. Nur 20 Prozent der Babyboomer halten ihren Abschluss für nutzlos.
Schuld ist die KI
Generell zeigt die Umfrage: Je jünger die Befragten, desto kritischer sind sie gegenüber den klassischen Bildungswegen eingestellt. Eine grosse Rolle spielt dabei der technologische Fortschritt.
Insgesamt glauben 30 Prozent der Angestellten und Jobsuchenden, dass ihr Abschluss durch Künstliche Intelligenz (KI) irrelevant geworden ist.
Bei der Generation Z liegt der Anteil Personen, die dem zustimmen, jedoch deutlich höher, nämlich bei 45 Prozent. Bei den Millennials sind es 36 Prozent.
«Vermeintliche Voraussetzung für guten Job»
Eine Mehrheit der Jungen glaubt zudem, dass sie ihren Beruf ohne Hochschulabschluss genau gleich gut ausüben könnte. Personen, die aufgrund ihrer Ausbildung verschuldet sind, sind eher dieser Meinung.
Aidan McLaughlin von Indeed sagt: «Die Generation Z stellt nicht nur den wirtschaftlichen Wert eines Hochschulabschlusses in Frage. Sie sagt uns, dass sie vielleicht gar nicht studiert hätte, wäre es nicht eine vermeintliche Voraussetzung für einen guten Job.»
Gleichzeitig machen sich 74 Prozent der Jungen Sorgen, dass Kollegen ohne Abschluss Jobs in denselben Positionen erhalten wie sie selbst.
Für viele Unternehmen werden nämlich praktische Fähigkeiten von Bewerbern immer wichtiger. Studienabschlüsse sind oft nicht mehr zwingend erforderlich.
Das heisst aber nicht, dass alle Absolventen ihren Abschluss bereuen. «Ich denke, mein Studium hat sich gelohnt», zitiert «Focus» einen Design-Absolventen aus New York. «Vor allem, weil es darum ging, wie wir denken.»
Sein kreatives Denken sei an der Universität gefördert worden. «Gerade mit KI ist das heute hilfreich – weil man die Technik gar nicht mehr unbedingt selbst beherrschen muss.»