Schock nach Festnahme von türkischer Studentin in den USA
Die Festnahme einer türkischen Doktorandin durch US-Behörden sorgt für Aufsehen und wirft Fragen zur Meinungsfreiheit auf.

Am Dienstag wurde Rumeysa Ozturk, eine türkische Doktorandin der Tufts University in Massachusetts, von US-Behörden festgenommen. Die 30-jährige Studentin war auf dem Weg zu einem Iftar-Essen, als sie von Beamten in Zivilkleidung gestoppt wurde
Die Festnahme erfolgte in der Nähe ihres Apartments und wurde von Überwachungskameras aufgezeichnet. Auf den Bildern ist zu sehen, wie mehrere Männer in dunkler Kleidung die sichtlich verängstigte Frau umringen und abführen.
Vorwürfe und Reaktionen
Das US-Heimatschutzministerium begründet die Festnahme mit dem Vorwurf, Ozturk habe an Aktionen zur Unterstützung der Hamas teilgenommen. Die Behörde betont, dass ein Visum ein Privileg und kein Recht sei.

Die Justizministerin von Massachusetts, Andrea Joy Campbell, kritisiert die Vorgehensweise. Die Bilder von der Festnahme seien verstörend. Hier geht es nicht um öffentliche Sicherheit, hier geht es um Einschüchterung, sagte sie laut «New York Times».
Hintergründe zur Festnahme
Ozturk hatte ein gültiges Studentenvisum für ihre Promotion an der Tufts University. Sie war Co-Autorin eines Artikels in einer Studentenzeitung von 2024, der die Universität aufforderte, einen Völkermord an Palästinensern anzuerkennen.
Der Anwalt der Studentin gab an, nicht zu wissen, wohin sie gebracht wurde. Bekannte von Ozturk versicherten laut «Boston Globe», dass sie keine Anführerin sei.
Weitere Fälle und Kritik
Die Festnahme von Ozturk ist kein Einzelfall. An der Georgetown Universität in Washington wurde kürzlich ein indischer Student festgenommen.
Ihm wird vorgeworfen, in sozialen Medien Hamas-Propaganda und Antisemitismus verbreitet zu haben. Kritiker sehen in diesen Aktionen eine Verletzung der Meinungsfreiheit und eine ungerechtfertigte Gleichsetzung von Pro-Palästina-Aktivismus mit Antisemitismus.
Die Vorfälle werfen Fragen zur Behandlung ausländischer Studenten und zur Grenze zwischen politischem Aktivismus und vermeintlicher Unterstützung terroristischer Organisationen auf.