Gericht stoppt Abschiebung von Protest-Studentin aus den USA
Eine New Yorker Richterin hat die Abschiebung einer koreanischen Studentin gestoppt. Die Frau sollte die USA verlassen, weil sie sich an Protesten beteiligte.

US-Richterin Naomi Buchwald hat die Festnahme und Abschiebung der südkoreanischen Studentin Yunseo Chung (21) vorübergehend unterbunden. Chung, die an der Columbia University studiert, hatte sich zuvor an pro-palästinensischen Protesten beteiligt.
Der 21-Jährigen wird laut der österreichischen «Krone» «Behinderung der staatlichen Verwaltung» vorgeworfen. Sie sei von der Uniabteilung für öffentliche Sicherheit kontaktiert und kurzzeitig festgenommen worden.
Studentin klagt gegen US-Regierung
Am Montag reichte Chung Klage gegen die US-Regierung ein. Sie argumentierte, dass die Einwanderungsbestimmungen nicht zur Bestrafung eingesetzt werden dürften.

Chungs Anwälte argumentieren, dass die Massnahmen Teil eines grösseren Musters seien. Sie sehen darin den Versuch, verfassungsrechtlich geschützte Protestaktivitäten zu unterdrücken.
Die Klage betont, dass sich die Unterdrückung besonders auf Universitätsstudenten konzentriere. Diese solidarisieren sich mit Palästinensern und kritisieren Israels Militärkampagne in Gaza.
Aufenthaltsstatus widerrufen
Chung lebt seit ihrem siebten Lebensjahr in den USA. Vor zwei Wochen wurde ihr Anwaltsteam darüber informiert, dass ihr rechtmässiger Aufenthaltsstatus widerrufen wird.
NEW: ICE is hunting for Yunseo Chung, a Columbia student who attended pro-Palestine protests. Chung came to the US from Korea with her family at age 7, and was her high school's valedictorian. She's a lawful permanent resident. Here's what we know so far. 🧵 pic.twitter.com/hyCiyiz6cW
— Jason Paladino (@jason_paladino) March 24, 2025
Die Trump-Administration behauptet, Chungs Anwesenheit in den USA behindere die aussenpolitische Agenda der USA. Einwanderungsbeamte hatten daraufhin mehrfach ihre Wohnorte aufgesucht und nach ihr gesucht.
Nicht der einzige Fall drohender Abschiebung
Der Fall Chung ist nicht der einzige seiner Art. Auch andere Studenten sind von ähnlichen Massnahmen betroffen.
Badar Khan Suri, ein indischer Student der Georgetown University, wurde letzte Woche festgenommen. Ein Bundesrichter hat jedoch seine Abschiebung untersagt.
Die US-Behörden forderten zudem den Studenten Momodou Taal von der Cornell University auf, sich zu stellen. Sein Visum wurde widerrufen, wie Taals Anwälte mitteilten.
Trump im Kampf gegen Studentenproteste
US-Präsident Donald Trump kündigte Anfang März an, staatliche Mittel für Bildungseinrichtungen, die «illegale Demonstrationen» zulassen, zu kürzen. Ausländischen Teilnehmern an solchen Protesten drohte er mit Abschiebung.

US-Bürgern stellte er Exmatrikulation und Haftstrafen in Aussicht. Er beschuldigt sie, die Hamas zu unterstützen und die US-Aussenpolitik zu behindern.
Der Columbia University warf die Regierung vor, jüdische Studierende nicht ausreichend zu schützen. Dies geschah nach der Festnahme eines pro-palästinensischen Aktivisten.