Früherer kanadischer Premier Brian Mulroney gestorben
Er stärkte die Beziehungen zum Nachbarn USA und setzte sich für das Freihandelsabkommen Nafta ein. Nun ist Kanadas Ex-Regierungschef Brian Mulroney gestorben.
Der ehemalige kanadische Ministerpräsident Brian Mulroney ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Er sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen, schrieb seine Tochter Caroline auf der Plattform X (ehemals Twitter). Kanadas jetziger Regierungschef Justin Trudeau würdigte Mulroney als «aussergewöhnlichen Staatsmann» und als jemanden, «der den Mut hatte, grosse Dinge zu tun».
Der Politiker der Progressiv-Konservativen Partei (PC) war der 18. Premierminister des Landes und von 1984 bis 1993 im Amt. Als seine grösste Errungenschaft gilt die Aushandlung der Nordamerikanischen Freihandelszone (Nafta) zwischen Mexiko, den USA und Kanada, die 1994 in Kraft trat. Zudem stärkte Mulroney die Beziehungen zum Nachbarn USA und trat gegen die Apartheid in Südafrika ein.
Als Jurist in die Politik
Mulroney wurde als Sohn irischer Einwanderer in der Provinz Québec geboren und sprach ebenso Englisch wie Französisch. In den 1960er Jahren zog es den redegewandten Juristen in die Politik. Mit seiner Progressiv-Konservativen Partei errang er 1984 einen überwältigenden Wahlsieg.
In seiner zweiten Amtszeit fiel er jedoch in Ungnade. Dazu trugen die anhaltende Rezession, hohe Arbeitslosigkeit, die Einführung neuer Steuern und das Scheitern einer Verfassungsreform bei, die die überwiegend französischsprachige Provinz Québec mit mehr Rechten stärker in die Föderation einbinden sollte.
«Ob jemand mit unseren Lösungen einverstanden ist oder nicht, niemand wird uns vorwerfen, wir hätten uns unserer Verantwortung entzogen, indem wir die umstrittensten Themen unserer Zeit ignoriert haben», sagte er in seiner Rücktrittsrede.