Gefährlicher Hurrikan «Ida» zieht auf US-Golfküste zu
Ein extrem gefährlicher Hurrikan zieht auf die US-Golfküste zu. Die Behörden im Bundesstaat Louisiana warnen vor schweren Schäden und Überschwemmungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Golfküste bereitet sich auf den extrem gefährlichen Hurrikan «Ida» vor.
- Dieser könnte genau 16 Jahre nach «Katrina» auf die New Orleans treffen.
- Am Sonntagmorgen wurde er auf Kategorie drei von fünf hochgestuft.
Gouverneur John Bel Edwards aktivierte die Nationalgarde mit bis zu 5000 Soldaten und forderte alle Menschen auf, sich vor der Ankunft des Sturms in Sicherheit zu bringen.
Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) warnte, der Bundesstaat und auch die Stadt New Orleans müssten mit heftigem Regen, einer «lebensgefährlichen Sturmflut», katastrophalen Windböen und lang anhaltenden Stromausfällen rechnen.
Hurrikan «Ida» soll den Prognosen zufolge am Sonntagabend (Ortszeit) in Louisiana als «extrem gefährlicher, grosser Hurrikan» auf Land treffen, wie das NHC warnte.
Das wäre auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft des verheerenden Hurrikans «Katrina», der in und um New Orleans katastrophale Schäden und Überschwemmungen verursacht hatte. Damals kamen rund 1800 Menschen ums Leben. Seither wurden in der Region Milliarden in den Hochwasserschutz investiert.
Am Samstag gewann «Ida» über dem warmen Wasser des Golfs von Mexiko weiter an Stärke und wurde zu einem Hurrikan der Stufe zwei von fünf hochgestuft. Am Sonntagmorgen entsprach der Sturm schliesslich der Kategorie drei.
Beim Eintreffen in Louisiana könnte es sich demnach um einen Hurrikan der Stärke vier handeln. Ein solcher Wirbelsturm bringt Windgeschwindigkeiten von mehr als 209 Kilometern pro Stunde mit sich und löst in der Regel «katastrophale Zerstörung» aus.
Einer der stärksten Stürme seit 1850
Gouverneur Edwards warnte am Samstag, «Ida» werde beim Auftreffen auf Louisiana einer der stärksten Stürme seit 1850 sein. Alle Bürger müssten bis zum Abend (Ortszeit) an einem sicheren Ort sein. Ab Sonntagmorgen sei mit den ersten Sturmausläufern zu rechnen.
US-Präsident Joe Biden liess sich am Samstag von der Katastrophenschutzbehörde Fema zu dem Sturm unterrichten. Die Fema habe bereits 500 Einsatzkräfte sowie 1,6 Millionen Liter Trinkwasser, eine Million Mahlzeiten und Generatoren in die Region gebracht, erklärte das Weisse Haus.
Die Küstenwache brachte für Rettungseinsätze 18 Hubschrauber und zahlreiche Boote in Stellung. Der Flughafen New Orleans strich für Sonntag alle geplanten Flüge. Der öffentliche Nahverkehr in der Stadt wurde schon am Samstagabend eingestellt.
Sturmflut von bis zu 4,5 Metern Höhe
An Teilen der Küste Louisianas, westlich von New Orleans, sei mit einer «lebensgefährlichen» Sturmflut von bis zu 4,5 Metern Höhe zu rechnen, warnte das NHC. Am Lake Borgne sei mit gut drei Metern zu rechnen, am Lake Pontchartrain mit gut zwei Metern. Auch für den Westen des Nachbarstaats Mississippi galten Flutwarnungen.
Gouverneur Edwards erklärte, küstennahe Krankenhäuser könnten trotz des Hurrikans nicht evakuiert werden, weil es zu viele Corona-Patienten gebe. Derzeit würden in dem Staat mit 4,6 Millionen Einwohnern 2450 Patienten wegen Covid-19 stationär behandelt.