Gegen Hunter Biden laufen Steuerermittlungen
Hunter Biden, der Sohn des gewählten US-Präsidenten Joe Biden, steht im Visier von Steuerermittlern. Er nehme die Situation «sehr ernst».
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen den Sohn von Joe Biden wird wegen «Steuerangelegenheiten» ermittelt.
- Die Geschäftsaktivitäten des 50-Jährigen standen schon früher im Fokus.
Die Staatsanwaltschaft hat die Anwälte von Hunter Biden über Ermittlungen über seine «Steuerangelegenheiten» informiert. Dies gab der Sohn des gewählten US-Präsidenten Joe Biden in einer veröffentlichten Erklärung am Mittwoch an.
«Ich nehme das sehr ernst. Ich bin zuversichtlich, dass eine professionelle und objektive Überprüfung dieser Angelegenheiten zeigen wird, dass ich meine Angelegenheiten legal gehandhabt habe. Dies, unter anderem mit Hilfe professioneller Steuerberater.»
Die Ermittlungen werden demnach von Bundesanwälten im Bundesstaat Delaware geleitet, wo die Familie Biden lebt.
Der gewählte Präsident liess über sein Übergangsteam erklären: Er sei «stolz» auf seinen Sohn. Hunter habe sich durch «schwierige Herausforderungen gekämpft» - einschliesslich «boshafter Attacken in den vergangenen Monaten».
Trump-Team attackierte Hunter Biden immer wieder
Im Präsidentschaftswahlkampf hatten vermeintliche Enthüllungen über Geschäftsaktivitäten von Hunter Biden in der Ukraine und in China für Schlagzeilen gesorgt.
Im Fokus stand dabei Hunter Bidens früheres hochdotiertes Engagement beim ukrainischen Gasunternehmen Burisma. Sein Einstieg in den Verwaltungsrat des Konzerns im Jahr 2014 war umstritten. Denn sein Vater war damals Vizepräsident unter Präsident Barack Obama und dabei für die Ukraine-Politik der USA zuständig.
US-Präsident Donald Trump warf den Bidens deswegen immer wieder Korruption vor, was diese entschieden zurückwiesen. Auch eine veröffentlichte Untersuchung von Trumps Republikanern im Senat fand keine Hinweise auf eine unangemessene Einflussnahme durch den früheren Vizepräsidenten.
Hunter Bidens Geschäftsaktivitäten für Burisma waren bereits im vergangenen Jahr Ausgangspunkt der Ukraine-Affäre gewesen. Diese hatte zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump geführt.
Geschäftsaktivitäten von Hunter Biden sorgten für Impeachment
Trump hatte in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf Korruptionsermittlungen gegen die Bidens und Burisma gedrungen. Das Telefonat fand im Juni 2019 statt.
Als das Telefonat ans Licht kam, warfen die oppositionellen Demokraten dem Präsidenten vor, sein Amt für Wahlkampfzwecke missbraucht zu haben. Danach brachten sie das Impeachment auf den Weg.
In dem von Trumps Republikanern dominierten Senat wurde der Präsident dann aber im vergangenen Februar vom Vorwurf des Machtmissbrauchs freigesprochen.
Hunter Biden ist der zweite Sohn des gewählten Präsidenten. Sein älterer Bruder Beau war 2015 an den Folgen eines Gehirntumors gestorben.
Hunter Biden hatte in der Vergangenheit mit Drogenproblemen zu kämpfen. Dies wurde unter anderem bei einer TV-Präsidentschaftsdebatte zwischen Biden und Trump vor der Wahl thematisiert.