George Floyd

George Floyd flehte vor seinem Tod mehr als 20 Mal um Luft

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USA,

Im Fall des von US-Polizisten im Mai getöteten Afroamerikaners George Floyd sind weitere Einzelheiten des brutalen Einsatzes bekannt geworden: Aus dem Transkript eines Körperkamera-Videos der Polizei geht hervor, dass Floyd vor seinem Tod mehr als 20 Mal um Luft gefleht hat.

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Ein Bild von George Floyd im US-Bundesstaat Texas. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Gewaltsamer Tod von schwarzem Teenager in US-Anstalt sorgt für Empörung.

Dem Papier zufolge waren seine letzten Worte: «Sie werden mich töten. Ich kann nicht atmen.» Derweil erschüttert der Fall eines gewaltsam getöteten schwarzen Teenagers in einer Jugendvollzugsanstalt die USA.

Am Dienstag hatte einer der am Fall Floyd beteiligten Polizisten das Video seiner Körperkamera dem Gericht vorgelegt. Daraus geht hervor, dass Floyd die Beamten bei der Festnahme am 25. Mai bat, ihn nicht in das Polizeiauto zu setzen, weil er unter Platzangst leide.

Als die Polizisten ihn ins Auto zwingen wollten, rief er dem Transkript zufolge, er werde «hier drinnen sterben». Später habe Floyd gesagt: «Mama, ich liebe dich. Sag meinen Kindern, dass ich sie liebe. Ich bin tot.» Mehr als 20 Mal soll Floyd «I can't breathe» gesagt haben - «Ich kann nicht atmen».

Laut der Aufzeichnung sind in dem Video auch die Beamten zu hören, die Floyd sagen, er solle sich «entspannen». Als Floyd flehte, sie würden ihn töten, antwortete ihm demnach der Polizist Derek Chauvin: «Dann hör auf zu reden, hör auf zu schreien. Reden kostet verdammt viel Sauerstoff.»

Chauvin war der Polizist, der knapp neun Minuten lang sein Knie auf Floyds Nacken drückte. Ihm wird «Mord zweiten Grades» zur Last gelegt. Das entspricht in etwa einem Totschlag in einem besonders schwerem Fall und kann mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Chauvin und drei weitere beteiligte Polizisten wurden am Tag nach Floyds Tod aus dem Polizeidienst entlassen.

Das Transkript wurde am Dienstag von Thomas Lane, einem der beschuldigten Polizisten, einem Gericht im US-Bundesstaat Minnesota übergeben. Lane will damit den gegen ihn erhobenen Vorwurf der Beihilfe zu einem Tötungsdelikt entkräften.

Floyd war unter dem Verdacht eines kleinen Falschgelddelikts von den Polizisten festgenommen worden. Sein Tod löste landes- und weltweite Demonstrationen gegen exzessive Polizeigewalt und Rassismus aus. Floyds verzweifelte Worte «Ich kann nicht atmen» wurden zur Parole der Demonstranten.

Als Reaktion auf Floyds Tod und die Proteste wurden inzwischen Polizeireformen in mehreren US-Städten auf den Weg gebracht. Auch dem US-Kongress liegen Gesetzesvorschläge für Reformen bei der Polizei vor.

Unterdessen sorgt der gewaltsame Tod eines afroamerikanischen Teenagers in einer Jugendvollzugsanstalt in den USA für Empörung: In einem Video ist zu sehen, wie der 16-jährige Cornelius Fredericks Ende April in der Anstalt im Bundesstaat Michigan von mehreren männlichen Mitarbeitern umgeworfen, auf den Boden gedrückt und gewürgt wird. Fredericks hatte zuvor einen Sandwich auf einen anderen Jungen in der Cafeteria geworfen. Er starb zwei Tage nach dem Vorfall. Der Fall erinnert stark an den Tod von George Flyod.

In den von Überwachungskameras aufgezeichneten Aufnahmen ist zu sehen, wie der Teenager nach rund zehn Minuten offenbar das Bewusstsein verliert. Mitarbeiter versuchen, ihn wiederzubeleben, und rufen dann medizinische Hilfe herbei.

Das Video wurde vom Anwalt von Fredericks' Familie veröffentlicht. Dieser erhob den Vorwurf, der 16-Jährige sei «exekutiert» worden. Die sieben Mitarbeiter, die den Jugendlichen zu Boden gedrückt hätten, hätten ihm Sauerstoff entzogen und sein Gehirn schwer beschädigt.

Drei Mitarbeiter der Anstalt Lakeside Academy in Kalamazoo wurden inzwischen wegen des Vorfalls formell von der US-Justiz beschuldigt. Ihnen wird fahrlässige Tötung und die Misshandlung eines Minderjährigen vorgeworfen.

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