George Floyd: Hatte Coronavirus Einfluss auf den Tod?
Der bei einem brutalen Polizeieinsatz getötete Amerikaner George Floyd ist mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Hatte das Virus Einfluss auf seine Atemwege?
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Autopsie ist George Floyd (†46) mit dem Coronavirus infiziert gewesen.
- Die Infektion stand jedoch nicht in Zusammenhang mit seinem Tod.
- Trotzdem stellt sich die Frage, welche Folgen das Virus auf unsere Atemwege haben kann.
Der Tod von George Floyd (†46) sorgt seit Tagen für weltweite Proteste gegen Polizeigewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit gegen Schwarze.
Floyd, ein durch die Corona-Krise arbeitslos gewordener Türsteher und Wachmann, wurde bei einer Verhaftung am 25. Mai getötet. Einer von vier beteiligten Polizeibeamten drückte ihm sein Knie über mehrere Minuten in den Nacken. Kurz darauf wird Floyd im Krankenhaus für tot erklärt.
George Floyd war mit Coronavirus infiziert
Mittlerweile sind alle vier Polizisten, die am Tod des US-Amerikaners beteiligt waren, in Polizeigewahrsam. Zudem wurde die Anklage gegen den Haupttäter bereits verschärft. Er muss sich jetzt unter anderem wegen Mordes zweiten Grades vor Gericht verantworten, worauf bis zu 40 Jahre Haft stehen.
Darüber hinaus wurden weitere Untersuchungen aufgenommen: Einer offiziellen Autopsie zufolge ist Floyd mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Das Virus stand jedoch nicht in Zusammenhang mit seinem Tod.
Die Infektion war bereits seit Anfangs April bekannt. Laut dem veröffentlichten Autopsiebericht hatte George Floyd zum Zeitpunkt des Todes «höchstwahrscheinlich» keine Symptome mehr.
Coronavirus kann zu Atemstörungen führen
Dennoch stellt sich die Frage, inwiefern sich das Coronavirus auf die Atemwege einer infizierten Person auswirken kann.
Gemäss verschiedenen Medizinern haben viele Infizierte mit einem mittleren oder starken Verlauf einen trockenen Husten, Atemnot und/oder eine Lungenentzündung.
Dadurch kann Sauerstoff schlechter in die Blutgefässe gelangen, die Lunge versteift, die Atmung wird oberflächlich und schnell. Atemstörungen, Atemnot und trockener Reizhusten sind die Folgen, wodurch die körperliche Leistungsfähigkeit abnimmt.
Im Fall von George Floyd können diese Folgen aber ausgeschlossen werden. Der 46-Jährige war gemäss US-Medienberichten schon lange wieder gesund und wies keine Corona-Symptome mehr auf.
Hinzu kommt, dass Floyd bei seiner Tötung über mehrere Minuten keine Luft bekommen hatte. Trotz x-fachen Bitten, ihn atmen zu lassen, hörte der beteiligte Polizist nicht auf ihn, wodurch das Opfer schliesslich erstickte.