Mord

Mord an George Floyd: Derek Chauvins Ehefrau will Namen ändern

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis kommen die USA nicht zur Ruhe.

George Floyd
Die 6-jährige Gianna ist die Tochter des verstorbenen George Floyd. Ihre Mutter Roxie Washington (r.) verlangt Gerechtigkeit. - EPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Der gewaltsame Tod von George Floyd (†46) in Minneapolis (USA) löste massive Proteste aus.
  • Donald Trump will im Kampf gegen Ausschreitungen das US-Militär mobilisieren.
  • Die aktuellsten Entwicklungen finden Sie hier im News-Ticker.

21.04: Die Frau des Polizisten Derek Chauvin, der George Floyd fast neun Minuten das Knie in den Nacken drückte, hat nicht nur die Scheidung eingereicht. Kellie Chauvin hat auch bei einem Gericht beantragt, ihren Mädchennamen wieder annehmen zu dürfen.

Wie das Portal «People» berichtet, habe sich Kellie Chauvin von ihrem Ehemann am 28. Mai getrennt. Einen Tag später erfolgte die Anklage gegen den Polizisten. Im eingereichten Scheidungsantrag spricht sie von einem «irreparablen Zusammenbruch» der Ehe.

George Floyd
Kellie Chauvin hat die Änderung ihres Nachnamens beantragt. - Facebook

Die beiden hatten im Juni 2010 geheiratet. Obwohl sie keine gemeinsamen Kinder haben, hat Kellie Kinder aus einer früheren Ehe.

Noch vor zwei Jahren, bei einer Aussendung zur Wahl der «Miss Minnesota America 2018» schwärmte die 45-Jährige: Was für ein «Softie» ihr Mann unter der Uniform sei.

Gedenkfeier für George Floyd in Minneapolis

20.14: In Minneapolis hat eine Gedenkfeier für George Floyd (†46) begonnen. Neben Familie und Freunden werden auch viele Trauernde erwartet. Es ist die erste von insgesamt drei Zeremonien, wie US-Sender «CNN» berichtet.

Nach Minneapolis wird es weitere Trauerfeiern in North Carolina und Houston geben. Nächste Woche, am Montag, wird Floyd dann beerdigt.

George Floyd
Die Gedenkfeier für George Floyd in Minneapolis. - Screenshot Twitter / @Huffpost

15.52: Nach der Inhaftierung der vier involvierten Polizisten kommen immer mehr Details ans Licht. Über Derek Chauvin, welcher sein Knie auf Floyds Hals drückte, sickerte bereits durch, dass er schon früher mehrmals gewalttätig war. Doch auch gegen seinen Kollegen Tou Thao sollen schon früher Beschwerden eingegangen sein.

Die anderen beiden angeklagten Polizisten seien relativ neu im Departement, berichtet der kalifornische TV-Sender «abc7». Thomas Lane soll früher freiwillig mit somalischen Flüchtlingen gearbeitet haben.

George Floyd
Das Sheriff-Büro des Hennepin County hat diese Aufnahmen des ehemaligen Polizeibeamten Thomas Lane veröffentlicht. - keystone

14.48: Nach tagelangen Protesten hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio eine Reform der Polizeiarbeit in der Millionenmetropole versprochen. «Unsere Verwaltung wird die Vorgaben dazu, wie die NYPD Zwang ausübt, überprüfen und wenn nötig reformieren.»

Zudem versprach de Blasio, man werde die Menschen der Stadt dabei einbinden. «Wir werden weiter reformieren, wir werden weiter Brücken zwischen der Polizei und der Gemeinschaft bauen. Wir werden uns weiter zu einer sichereren und gerechteren Stadt entwickeln.»

Diese Polizisten sind wegen dem Mord von George Floyd in Haft

10.40: Seit gestern sind alle vier Polizisten, die am Tod von George Floyd beteiligt waren, in Polizeigewahrsam. Nun veröffentlichen die Behörden in Monnesota die Fahndungsfotos der (mittlerweile) Ex-Polizisten in orangefarbener Gefängniskleidung.

George Floyd
Die Behörden in Minnesota publizierten diese Bilder der involvierten Polizisten beim Tod von George Floyd: Von links Derek Chauvin, J. Alexander Kueng, Thomas Lane und Tou Thao. - Keystone

Ihnen wird Mord zweiten Grades und Totschlag zweiten Grades während Floyds Verhaftung vorgeworfen. Auch hat die Staatsanwaltschaft die Anklage gegen den Haupttäter Derek Chauvin (zweiter von links) auf Mord zweiten Grades angehoben.

Dieser wurde seit seiner Verhaftung am letzten Freitag zunächst werden Mordes dritten Grades und Totschlag zweiten Grades festgehalten.

10.15: Ein weiterer Schauspieler setzt sich für die Protest-Bewegung ein. Dwayne «The Rock» Johnson hat seine Solidarität mit der «Black Lives Matter»-Bewegung zum Ausdruck gebracht. Und sich an Präsident Donald Trump gewandt.

«Wo bist du», sagt der 48-Jährige mehrmals in einem knapp achtminütigen Video. Dieses postete er in der Nacht zum Donnerstag auf Twitter.

«Wo ist unser Anführer in dieser Zeit, wo unser Land auf den Knien ist. Bettelnd, flehend, verletzt, wütend, frustriert, im Schmerz und ausgestreckten Armen. Nichts anderes wollend, als gehört zu werden.»

09.24: Zahlreiche Menschen gingen auch letzte Nacht in den USA auf die Strasse. Doch auch in London wird die Protestbewegung grösser. Mitten unter den Demonstrierenden: Schauspieler John Boyega.

Der 28-jährige Star-Wars-Star wird regelrecht als Helden der «Black Lives Matter»-Bewegung gefeiert. Boyega hielt im Londoner Hyde Park eine emotionale Rede.

«Schwarze Leben haben schon immer gezählt», schrie er durch das Megafon. «Wir waren schon immer wichtig. Wir haben schon immer etwas bedeutet. Jetzt ist die Zeit reif, ich warte nicht!»

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Nach der Rede von John Boyega in London feiert ihn das Netz. - Twitter

Zahlreiche Twitter-User verbreiten seine Rede und feiern Boyega als Helden der Bewegung. Auch der offizielle Account von Star Wars lobte vor wenigen Stunden das Engagement ihres Stars. «Wir stehen mit ihm und unterstützen ihn.»

George Floyd war mit Coronavirus infiziert

05.00: George Floyd (†49) ist einer offiziellen Autopsie zufolge mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Die Infektion stand jedoch nicht in Zusammenhang mit seinem Tod.

Die Infektion war seit April bekannt und er hatte «höchstwahrscheinlich» keine Symptome mehr. Das heisst es in dem am Mittwochabend (Ortszeit) veröffentlichten Autopsiebericht. Floyds Familie habe der Veröffentlichung zugestimmt, so die Untersuchungsbehörden.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits unter Berufung auf die Autopsie erklärt, dass Floyd wegen des brutalen Polizeieinsatzes gestorben war.

03.00: In Los Angeles sind mehr als 60 Menschen wegen Plünderungen, Raub oder Körperverletzung angeklagt worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft in der kalifornischen Millionenmetropole am Mittwoch mit.

los angeles George Floyd
In den ersten Tagen der Proteste in Los Angeles kam es zu Ausschreitungen. - Keystone

Sie unterstütze friedliche Demonstrationen für George Floyd, müsse aber gegen Leute vorgehen, die plündern und zerstören. Das sagte Bezirksstaatsanwältin Jackie Lacey. Es drohen ihnen bis zu dreijährige Haftstrafen.

Friedliche Proteste am Dienstag und Mittwoch

Am Mittwochabend (Ortszeit) sollte im Bezirk Los Angeles die vierte nächtliche Ausgangssperre in Folge in Kraft treten. Nach schweren Ausschreitungen und Plünderungen in vielen Geschäftsvierteln am Wochenende waren die Proteste am Dienstag und Mittwoch weitgehend friedlich verlaufen.

01.00: Barack Obama sieht die friedlichen Proteste als Reaktion auf den Tod von George Floyd als Chance. Die USA könne damit Fortschritte im Kampf gegen den «institutionalisierten Rassismus» im Land machen.

Es sei beeindruckend und ein Zeichen der Hoffnung, dass sich Menschen aller Gesellschaftsschichten und Hautfarben beteiligten. Das sagte der frühere US-Präsident am Mittwoch (Ortszeit).

George Floyd barack obama
Barack Obama blickt nachdenklich in die Ferne. - Keystone

Die jüngsten Ereignisse seien eine «unglaubliche Chance», weil vielen Menschen bestehende Benachteiligungen erstmals bewusst würden.

«Mentalitätswechsel in den USA»

Obwohl es vereinzelt Ausschreitungen gegeben habe, halte eine Mehrheit der Amerikaner die Proteste weiter für gerechtfertigt. «Wegen der Ungerechtigkeiten, die sie gesehen haben», sagte Obama in einer Videoschalte seiner Stiftung.

In der Vergangenheit hätten sich vor allem Schwarze und andere Minderheiten an solchen Protesten beteiligt. «Das ist jetzt anders. Man sieht sich diese Proteste an und es gibt einen viel repräsentativeren Querschnitt Amerikas, der friedlich demonstriert».

Protest Washington George Floyd
Demonstranten in Washington protestieren gegen Rassismus und Polizeigewalt. Laut Obama ist es ein Zeichen der Hoffnung, dass sich Menschen aller Gesellschaftsschichten und Hautfarben an den Protesten beteiligen. - dpa-infocom GmbH

Das habe es in den 1960er Jahren nicht gegeben, es gebe einen Mentalitätswechsel. «Eine stärkere Erkenntnis, dass wir Besseres schaffen können», fügte Obama hinzu.

Obama ruft zum Wählen auf

Die Proteste seien wichtig, um die Lage für «die Mächtigen unbequem zu machen», so der Ex-Präsident. Genauso wichtig sei es aber, für nachhaltige Reformen zu kämpfen.

Deswegen sei es wichtig, auf allen Ebenen zu wählen, damit aus Forderungen überprüfbare Gesetze und Vorschriften würden, sagte Obama. Polizei und Justizreformen fänden häufig auf Ebene der Kommunen und Bundesstaaten statt, sagte Obama.

22.30: Derek Chauvin, dem Ex-Polizisten, der George Floyd das Knie in den Nacken drückte, droht eine längere Gefängnisstrafe. Der Generalstaatsanwalt von Minnesota, Keith Ellison, erhöht die Anklage auf Mord zweiten Grades ohne Vorsatz.

Das entspricht in etwa einem Totschlag in einem besonders schweren Fall. Die Bestrafung dafür sieht bis zu 40 Jahre Gefängnis vor. Bislang wurde Chauvin ein «Mord dritten Grades» zur Last gelegt. Darauf stehen bis zu 25 Jahre Haft.

George Floyd
Vier US-Polizisten waren beim Tod von George Floyd anwesend. Die US-Justiz hat nun die Anklage auf alle Polizisten ausgeweitet. - Screenshot/NewYorkTimes

Auch gegen die anderen drei in den Mord von George Floyd verwickelten Offiziere wird nun Anklage erhoben. Gemäss Gerichtsakten wird ihnen Mittäterschaft in einem Mordfall zweiten Grades vorgeworfen. Damit droht auch ihnen bei einer Verurteilung eine lange Haftstrafe. Die drei Ex-Polizisten wurden inzwischen festgenommen.

«Sind Gerechtigkeit schuldig»

Der Justizminister des Bundesstaats Minnesota sagte die Strafverfolgung in Fällen von Polizeigewalt gegen Afro-Amerikaner sei zu lange ungenügend gewesen.

Die Vergangenheit könne nicht geändert werden, sagte Keith Ellison und versprach: «Die Justiz wird ihr Bestes tun, um in dieser Lage Gerechtigkeit zu bringen». Dies sei das Land Floyd und seiner Familie schuldig.

21.00: In mehreren europäischen Hauptstädten sind am Mittwoch Menschen auf die Strasse gegangen um sich mit den US-Protesten zu solidarisieren. In Athen kam es dabei zu schweren Ausschreitungen.

Eine Gruppe junger Demonstranten bewarf nahe der US-Botschaft in der griechischen Hauptstadt die Polizei mit Molotow-Cocktails. Das beobachteteein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP. Einige Demonstranten zündeten auch Mülleimer an. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Menge auseinanderzutreiben.

Rund 3000 Menschen hatten an dem Protestmarsch in der griechischen Hauptstadt teilgenommen. Auf einem Transparent an der Spitze des Marsches wurden «Rassismus» und der «mörderische amerikanische Staat» angeprangert.

Aufmarsch in London

In London marschierten mehrere tausend Demonstranten zum Amtssitz von Premierminister Boris Johnson in der Downing Street. Während des überwiegend friedlichen Protests in der britischen Hauptstadt riefen Teilnehmer den Namen des Afroamerikaners George Floyd.

Schilder mit den Slogans «Genug ist Genug» und «Gerechtigkeit für George Floyd» wurden in die Höhe gehalten. Auch der aus der «Star-Wars»-Reihe bekannte Schauspieler John Boyega beteiligte sich an der Londoner Protestaktion.

In einer emotionalen Rede rief er dazu auf, friedlich zu demonstrieren. «Wir können alle dazu beitragen, diese Welt besser zu machen», sagte Boyega.

Premier Johnson verurteilte den tödlichen Polizeieinsatz gegen Floyd. «Was in den Vereinigten Staaten passiert ist, war entsetzlich und unverzeihlich», sagte der Regierungschef im Parlament.

Seine Botschaft an US-Präsident Donald Trump sei: «Rassistische Gewalt darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben». Das sagte Johnson später vor Journalisten.

Demonstrationen in Stockholm und Helsinki

Auch in Stockholm demonstrierten mehrere tausend Menschen. Die Polizei löste den Protest jedoch auf. In Schweden dürfen sich wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht mehr als 50 Menschen versammeln. Nach Angaben eines AFP-Reporters setzten die Sicherheitskräfte vor dem Königlichen Schloss Pfefferspray gegen Demonstranten ein.

George Floyd
«Black Lives Matters»-Protest in Semaatti Market square in Helsinki in Finnland. - keystone

In Helsinki nahmen etwa 3000 Menschen an einer friedlichen Kundgebung gegen Rassismus teil. Die Demonstration wurde nach einer Stunde auf Aufforderung der Polizei beendet. In Finnland dürfen sich derzeit nicht mehr als 500 Menschen versammeln.

19.44: Während Hunderttausende gegen Rassismus und Polizeibrutalität demonstrieren, machen sich Einzelne über den Tod von George Floyd lustig. Auf Twitter kursieren zurzeit Bilder einer «#GeorgeFloydChallenge». Dabei wird die Verhaftungsszene des 46-Jährigen mit einem breiten Grinsen im Gesicht nachgestellt

Die Bilder haben jedoch für einige bereits Folgen: Drei Jugendliche aus Grossbritannien sind gemäss der «Dailymail» verhaftet worden. Sie sollen mit den Fotos ein Hassverbrechen begangen haben. Die drei erhielten ausserdem diverse Morddrohungen auf den sozialen Netzwerken.

Bauarbeiter nach Floyd-Challenge entlassen

In den USA wurden Mitarbeiter einer Baufirma entlassen, nachdem sie auf den geposteten Bildern ihre Arbeitskleidung trugen. Ihr Vorgesetzter, der auch der Vater eines Betroffenen ist, entschuldigte und distanzierte sich öffentlich von den Fotos.

George Floyd Challenge
Auf Social Media wurde die Verhaftungsszene von George Floyd nachgestellt. Für die Abgebildeten hat dies teilweise heftige Konsequenzen. - Twitter/Nau.ch

Auf diversen Plattformen versuchen User, die Urheber der Fotos ausfindig zu machen. Den meisten fordern, dass sie für ihre Aktionen juristisch belangt werden. Jedoch geht es manchen auch darum, sie an den Internetpranger zu stellen. Nicht selten mischen sich Aufforderungen zu Gewalt unter die Kommentare.

19.19: Der bei einem brutalen Polizeieinsatz getötete Afroamerikaner George Floyd wurde nach Ansicht seines Anwalts «zu Tode gefoltert». Der 46-Jährige habe um Luft gerungen wie ein Fisch auf dem Trockenen. Das sagte Anwalt Benjamin Crump am Mittwoch vor Journalisten in Minneapolis.

George Floyd
Quincy Mason (M), Sohn des getöteten George Floyd und Benjamin Crump (l), Familienanwalt, knien am Todesort von Floyd, wo er am 25. Mai 2020 verhaftet wurde und während des Polizeigewahrsams starb. - dpa

Alle Polizeibeamten, die an seiner Festnahme beteiligt waren, müssten festgenommen und angeklagt werden, forderte der Anwalt. In den USA dürften Schwarze von der Justiz nicht anders behandelt werden als Weisse, so Crump. «Die ganze Welt schaut zu», betonte er in Anspielung auf die jüngsten Proteste.

Ein Sohn von George Floyd, Quincy Mason, sagte bei der Pressekonferenz: «Wir wollen Gerechtigkeit für das, was gerade passiert.»

16.38: US-Präsident Donald Trump drohte die Unruhen in den USA mit dem US-Militär zu beenden. US-Verteidigungsminister Mark Esper sprach sich am Mittwoch gegen einen solchen Einsatz und den «Insurrection Act» aus. Damit ging Esper klar auf Distanz zu Trump.

George Floyd
Der damalige US-Verteidigungsminister Mark Esper und Donald Trump. - AFP

Der Einsatz von Berufssoldaten im Inland sollte nur das «letzte Mittel» in den «dringlichsten und äussersten Situationen» sein. Das sagte Esper am Mittwoch vor Journalisten im Pentagon. «Wir befinden uns derzeit nicht in einer solchen Situation.»

Wird der Pentagon-Chef bald gefeuert?

Dieses Statement des Pentagon-Chefs scheint bei Trump nicht gut angekommen zu sein. Seine Sprecherin, Kayleigh McEnany, sagte am Mittwoch in Washington, der Präsident habe die alleinige Befugnis, den «Insurrection Act» zu aktivieren. Es sei definitiv ein Instrument, das ihm zur Verfügung stehe. «Wenn nötig, wird er es einsetzen.»

McEnany Coronavirus
Kayleigh McEnany im Oval Office des Weissen Hauses. Die Trump-Sprecherin machte klar, dass man immer die Interessen von Amerika in den Vordergrund stelle. - keystone

Journalisten wollten dann wissen, ob Trump noch Vertrauen in seinen Verteidigungsminister habe. McEnany reagierte auffalend reserviert und sagte: «Wenn er das Vertrauen in Minister Esper verliert, werden Sie sicher alle als Erste davon erfahren.»

Sie fügte an, vorerst gelte: «Derzeit ist Minister Esper noch Minister Esper.»

Wie es begann: Tod von George Floyd löste Proteste aus

In der Stadt Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota brachen die Proteste gegen Polizeigewalt zuerst aus. Dort starb der Afroamerikaner George Floyd (†46) bei einer Verhaftung durch Beamte einen gewaltsamen Tod.

Einer von vier beteiligten Beamten drückte ihm minutenlang sein Knie in den Nacken. Der Vorfall wurde von einer 17-jährigen Passantin gefilmt, das Video sorgte für grosses Entsetzen.

George Floyd
Kurz vor dem Verlust des Bewusstseins rief George Floyd zweimal nach seiner «Mama». - Screenshot/NewYorkTimes

Alle Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte der Beamte. Floyds Worte «Ich kann nicht atmen» sind nun Schlachtruf der Demonstranten.

Der Polizist, der für seinen Tod verantwortlich gemacht wird, wurde mittlerweile verhaftet. Er wird wegen Mordes und Totschlages angeklagt. Auch die drei anderen Ex-Beamten, die an der Verhaftung beteiligt waren, werden angeklagt.

Demonstrationen USA George Floyd
Ein Demonstrant vor einem brennenden Polizeiauto in Cleveland, Ohio. - Keystone

Proteste nun mehrheitlich friedlich

Die Proteste gegen Polizeigewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit gegen Schwarze breiteten sich schnell auf die ganzen USA aus. Am Tag waren sie meist friedlich. Doch am Abend und in der Nacht arteten sie zu Beginn in Plünderungen und Ausschreitungen aus.

Mehrere Bundesstaaten hatten angesichts der Lage Unterstützung der Nationalgarde angefordert. Diese gehört zur Reserve der US-Streitkräfte und kann in Bundesstaaten in Ausnahmesituationen zu Hilfe gerufen werden.

Protest George Floyd
Bei den US-Protesten nach dem Tod von George Floyd scheinen sich in den USA endlich einige Dinge zu ändern. - AFP

In vielen Staaten und Städten gibt es Ausgangssperren. Die Proteste für George Floyd reissen trotz aber auch trotz diesen nicht ab. In Washington, New York und Los Angeles demonstrierten am Dienstagabend (Ortszeit) und am Mittwoch wieder viele Menschen. Es blieb jedoch weitgehend friedlich.

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