George Floyd

George Floyd: Wahl der Geschworenen bleibt schwierig

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USA,

Sie allein befinden über Schuld oder Unschuld: Im Prozess um den Tod von George Floyd begann am Dienstag die Auswahl der Geschworenen.

George Floyd
Ein Bild von George Floyd ist an einem Pfeiler angebracht. - sda - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Auswahl der Geschworenen im George Floyd-Prozess hat am Dienstag begonnen.
  • Sie allein befinden über Schuld oder Unschuld.
  • Das Hauptverfahren soll erst am 29. März beginnen.

Im Prozess gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin wegen der Tötung George Floyds hat am Dienstag die Auswahl der Geschworenen begonnen. Das Gericht in der Stadt Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota sucht bis zu zwölf Geschworene aus, zudem vier Ersatzkandidaten.

Die Auswahl könnte sich bis Ende des Monats hinziehen. Das Hauptverfahren soll erst am 29. März beginnen. Chauvin ist unter anderem wegen Mords zweiten Grades angeklagt, worauf bis zu 40 Jahre Haft stehen.

Die Geschworenen haben im US-Recht eine herausgehobene Bedeutung: Sie allein befinden über Schuld oder Unschuld.

George Floyd
Verteidiger Eric Nelson, links, und Angeklagter, Derek Chauvin, im Gerichtssaal. - Keystone

Die Kandidaten für die Jury dürfen unter Eid eingehend befragt werden, um sicherzustellen, dass sie nicht voreingenommen sind. In einem so bekannten behandelten Fall wie der Tötung von George Floyd dürfte das eine grössere Herausforderung sein.

Verteidigung und Staatsanwaltschaft dürfen je eine bestimmte Zahl vorgeschlagener Geschworener ablehnen. Die Juroren bleiben in dem Prozess gegen Chauvin aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres anonym.

Erste Kandidatin wurde von Verteidigung abgelehnt

Die Auswahl der Geschworenen hätte eigentlich am Montag, dem ersten Prozesstag, beginnen sollen, wurde aber wegen verschiedener Anträge verschoben. Die erste Kandidatin wurde am Dienstag prompt von der Verteidigung abgelehnt.

Die in einem Krankenhaus angestellte dreifache Mutter sprach mit ausländischem Akzent und bezeichnete die Tötung von George Floyd als «unfair». Damit liess sie erkennen, dass sie womöglich nicht unvoreingenommen ist. Die Verteidigung äusserte zudem Bedenken, dass ihre Englischkenntnisse ungenügend sein könnten.

Zweiter Kandidat hat Polizeieinsatz gegen George Floyd nicht gesehen

Der zweite Kandidat, ein Chemiker, erklärte: Er habe das Video des Polizeieinsatzes gegen George Floyd nicht gesehen, er habe aber den Tatort besucht. «Es ist in meiner Stadt passiert und es war ein Riesenereignis.» Der Mann erklärte, er glaube, dass das System der Strafjustiz in den USA Angehörige von Minderheiten generell benachteilige.

Er betonte jedoch, dass er es als Wissenschaftler gewohnt sei, Entscheidungen aufgrund der Fakten zu treffen. Er wurde als Geschworener für den Prozess angenommen. Die dritte Kandidatin räumte ein, dass sie nicht sicher sei, ob sie in diesem Fall unvoreingenommen sein könnte. Der Richter lehnte sie daher ab.

George Floyd Polizei
Der Tod des Afroamerikaners George Floyd löste in den ganzen USA Proteste aus. - Keystone

Der 46-jährige George Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen. Die Polizeibeamten drückten ihn auf der Strasse zu Boden.

Chauvin drückte sein Knie rund acht Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb.

Videos des Vorfalls verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und führten in den USA zu wochenlangen Massenprotesten. Die Erwartungen an den Prozess sind daher gross. Viele Menschen hoffen auf ein Urteil, das ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt setzt.

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