Hackerangriff: USA weisen zehn russische Diplomaten aus

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Die USA werfen Russland einen grossen Hackerangriff und Einmischung in die US-Wahlen vor. Jetzt antwortet Washington mit weitgehenden Sanktionen.

Als Vergeltung für einen Moskau zugeschriebenen Hackerangriff weist die US-Regierung zehn russische Diplomaten aus. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa
Als Vergeltung für einen Moskau zugeschriebenen Hackerangriff weist die US-Regierung zehn russische Diplomaten aus. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Andrew Harnik

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA werfen Russland einen grossen Hackerangriff vor.
  • Als Vergeltung weist die US-Regierung zehn russische Diplomaten aus.
  • Unter den Diplomaten seien auch fünf Mitarbeiter russischer Geheimdienste.

Als Vergeltung für einen Moskau zugeschriebenen Hackerangriff weist die US-Regierung zehn russische Diplomaten aus. Unter den Diplomaten der Vertretung in Washington seien auch fünf Mitarbeiter russischer Geheimdienste, erklärte das Weisse Haus am Donnerstag.

Organisationen werden mit Sanktionen belegt

Zudem werden demnach mehrere Personen und Organisationen mit Sanktionen belegt. US-Banken wird auch der Handel mit neuen russischen Staatsschulden verboten. Diese werden ab Mitte Juni ausgestellt werden, wie das Weisse Haus erklärte.

Sechs russische Technologiefirmen, die Moskaus Geheimdienste unterstützen, werden mit Sanktionen belegt. Zudem würden 32 Personen und Organisationen sanktioniert. Diese hätten auf Moskaus Geheiss versucht, die US-Wahlen zu beeinflussen, teilte das Weisse Haus mit.

Transatlantische Gemeinschaft steht zur Ukraine

Acht weitere Personen oder Firmen würden in Absprache mit US-Verbündeten wegen Russlands anhaltender Besetzung der Krim mit Sanktionen belegt. Die transatlantische Gemeinschaft stehe vereint zur Ukraine und fordere Russland auf: Den jüngsten Truppenaufmarsch entlang der Grenze zu stoppen und seine aggressive Rhetorik einzustellen.

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Kryptowährungs-Diebe haben rund 600 Millionen eingesackt. (Symbolbdild) - dpa-infocom GmbH

US-Präsident Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan hatte unmittelbar zuvor im Gespräch mit dem Sender CNN erklärt: Es gehe darum, «eine bedeutende und glaubwürdige Antwort zu liefern, aber nicht, die Situation eskalieren zu lassen». Es handle sich um «angemessene» Massnahmen, um die US-Interessen zu verteidigen, sagte er.

Die USA und Russland könnten trotz ihrer Differenzen bei verschiedenen Themen, etwa Fragen der Abrüstung, zusammenarbeiten. Und eine «stabile und vorhersehbare Beziehung» haben, sagte Sullivan. «Wir können einen Kurs finden, der nicht zu einem Kreislauf der Konfrontation führt», sagte Sullivan zu CNN.

Vergeltung für einen Hackerangriff

Die Sanktionen sollen unter anderem Vergeltung für einen massiven Hackerangriff auf Ministerien, Behörden und Firmen in den USA sein. Die Amerikaner vermuten Russland hinter den Angriffen.

Die Angreifer hatten sich Zugang zu den Netzen über vielerorts genutzte Wartungssoftware der Firma SolarWinds verschafft. Sie blieben über Monate unentdeckt. Der im Dezember bekannt gewordene Fall war ein peinlicher Rückschlag für amerikanische Sicherheitsdienste.

Die US-Regierung verhängt auch Massnahmen wegen eines angeblich von Russland ausgelobten Kopfgelds für US-Soldaten in Afghanistan. Diese Sanktionen würden aber nur auf militärischem und diplomatischem Weg sowie durch die Geheimdienste kommuniziert, erklärte das Weisse Haus.

Treffen zwischen Putin und Biden

Biden hatte Putin in dem Gespräch vom Dienstag ein Zusammentreffen vorgeschlagen. Dieses Angebot stehe weiter, sagte Sullivan. Biden sei der Meinung, dass sich das Verhältnis der beiden Länder in einer «sehr schwierigen Situation befindet: In der wir mit dem Risiko einer Abwärtsspirale konfrontiert sind», sagte Sullivan zu CNN. Daher sollten sich Biden und Putin treffen, um gemeinsam die Differenzen zu erörtern und einen Weg nach vorne zu skizzieren.

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