Hinrichtung

Häftling musste bei Stickstoff-Hinrichtung 22 Minuten lang leiden

Janis Meier
Janis Meier

USA,

Erstmals ist in den USA ein zum Tode verurteilter Mensch mit Stickstoff hingerichtet. Ein Augenzeuge berichtet, dass der Prozess lange und qualvoll war.

Mörder
Der wegen Mordes verurteilte US-Amerikaner Kenneth Eugene Smith. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA wurde der Mörder Kenneth Eugene Smith mit Stickstoffgas hingerichtet.
  • Ein Zeuge berichtet, dass die Exekution 22 Minuten dauerte.
  • Es sei eine absolute «Horrorshow» gewesen – Smith habe minutenlang gezuckt.

Am Donnerstag wurde der Mörder Kenneth Eugene Smith im US-Bundesstaat Alabama hingerichtet. Weltweit war es die erste Exekution, die mit Stickstoff ausgeführt wurde.

Smith wurde im Jahr 1988 des Mordes schuldig gesprochen. Er hatte gegen Bezahlung eine 45-jährige Frau getötet. Seit 1989 sass der Amerikaner in der Todeszelle.

Die Stickstoff-Hinrichtung sorgte bereits im Vorfeld für Kritik. Menschenrechtsexperten warnten, dass es sich um Folter handeln könne. Doch laut dem Generalstaatsanwalt von Alabama sei es eine «lehrbuchmässige» Hinrichtung gewesen. Er spricht von einem Erfolg, so der «Mirror».

Zeuge: «Er zuckte minutenlang»

Jeff Hood, Smith's spiritueller Berater, spricht hingegen von dramatische Erfahrungen während des Verfahrens. Der Pastor war als Zeuge vor Ort. Er habe bereits mehrere Hinrichtungen begleitet, doch dies war «das Schrecklichste, was ich je einem Menschen angetan habe.»

Er habe damit gerechnet, dass Smith innerhalb von Sekunden das Bewusstsein verlieren würde. Doch: «Er hörte minutenlang nicht auf zu zucken.» Es sei Folter und eine grausame Bestrafung gewesen.

«Sein ganzer Körper krampfte», so Hood. Es sei eine absolute «Horrorshow» gewesen. Er sah zu, wie der verurteilte Mörder wie ein «Fisch auf dem Trockenen» zappelte. Es habe 22 Minuten gedauert, bis die Hinrichtung zu Ende war.

Ist die Todesstrafe noch zeitgemäss?

Es seien so «viele Verbrechen und schreckliche Dinge» in dieser Nacht passiert. «Ich hoffe, dass der Bundesstaat Alabama für den Horror, den sie angerichtet haben, zur Verantwortung gezogen wird», so der Pastor.

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