Harvard University entlässt Weinstein-Anwalt von Dekan-Posten

Lina Schlup
Lina Schlup

USA,

Der Ex-Anwalt des angeklagten Filmproduzenten Harvey Weinstein hat seinen Dekan-Posten an der Harvard University verloren. Dies nach massiven Schülerprotesten.

Harvard University
Anwalt Ronald Sullivan verteidigt den angeklagten Filmproduzenten Harvey Weinstein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ronald Sullivan verteidigte den Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein vor Gericht.
  • Nun wird der Anwalt deshalb von seinem Dekan-Posten an der Harvard University entlassen.

Der Harvard-Professor Ronald Sullivan war Anwalt des wegen sexuellen Missbrauchs angeklagten Filmproduzenten Harvey Weinstein. Bereits kurz nachdem er den Job antrat, waren die Proteste seitens der Studenten gross.

Sullivan trat danach vom Verteidigerjob zurück, das wegen «terminlichen Schwierigkeiten», wie die «New York Times» berichtet.

Harvey Weinstein
Filmproduzent Harvey Weinstein ist wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt. - Keystone

Doch die Proteste flauten nicht ab. Nun zog die Harvard University die Konsequenzen: Sullivan wurde am Montag von seiner Stelle als Leiter des Winthrop House entlassen.

Sein Amt ende am 30. Juni 2019 und werde nicht verlängert, bestätigt Universitäts-Dekan Rakesh Khurana gegenüber «CNN».

Harvard University: Sullivan und Frau waren erste schwarze Hausleiter

Und damit nicht genug: Auch Sullivans Frau Stephanie Robinson, die ebenfalls an der Uni Jura ununterrichtet wird von ihren Aufgaben im Winthrop-Haus entbunden. Die beiden waren die ersten schwarzen Hausleiter in der langen Geschichte der Elite-Uni.

Weinstein
Ronald Sullivan, Ex-Anwalt des Filmproduzenten Weinstein wurde von seinem Dekan-Posten der Harvard University entlassen. - dpa

Für die beiden kam der Entscheid unerwartet: «Wir sind überrascht und bestürzt über die Entscheidung von Harvard. Wir dachten, unsere Gespräche mit hohen Universitätsvertretern seien gut vorangekommen», teilten sie mit.

Heftige Kritik von Kollegen

Die Entlassung des Ehepaares löste in den sozialen Medien eine Welle der Empörung aus. Es sei die «schlimmste Verletzung der akademischen Freiheiten während meiner 55-jährigen Verbindung mit Harvard», twitterte Professor Harvard-Professor Alan Dershowitz.

Wer sich in der Anwesenheit von Sullivan unsicher fühle, gehöre nicht an eine Universität, wetterte er weiter.

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