Impeachment-Saga: Dieser Zeuge macht heute Trump Feuer unterm Dach

Heute Nachmittag wird es spannend bei den Impeachment-Anhörungen um Donald Trump. Zeuge Gordon D. Sondland ist eine Schlüsselfigur in der Ukraine-Affäre.

Impeachment Trumps Man in Brussels
Präsident Donald Trump und Gordon Sondland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Präsident Donald Trump wird es heute eng.
  • Der Botschafter bei der EU in Brüssel, Gordon Sondland, sagt heute vor dem Kongress aus.
  • Er gilt als Schlüsselfigur in der Ukraine-Affäre.

Er ist der US-Botschafter bei der EU in Brüssel und er könnte heute US-Präsident Donald Trump im Impeachment-Hearing mächtig Dampf im Kessel bescheren. Die Rede ist von Gordon D. Sondland. Er wird heute Mittwoch ab 15 Uhr Schweizerzeit am Live-Fernsehen vor dem Kongress aussagen.

Öffentliche Anhörung Gordon Sondland
Gordon Sondland, US-Botschafter bei der EU, kommt für seine Anhörung vor Abgeordneten des US-Repräsentantenhaus auf dem Capitol Hill an. - dpa

Der Hotelier hatte zu Trumps Feierlichkeiten zur Amtseinführung eine Million Dollar gespendet. Trump dankte es ihm mit dem Botschafterposten. Doch nun ist es ebendieser, der Trump in Bedrängnis bringt. Denn Sondland ist selbst eine Schlüsselfigur in der sogenannten Ukraine-Affäre.

Teil der «Three Amigos»

Zusammen mit dem zurückgetretenen Ukraine-Sondergesandten Kurt Volker und dem Energieminister Rick Perry, der Ende Jahr abtreten wird, bildete er ein Gespann unter dem Namen «Three Amigos». Orchestriert durch Trumps persönlichem Anwalt Rudy Giuliani sollten diese drei dafür sorgen, dass die Ukraine genügend Dreck gegen Joe Biden und dessen Sohn Hunter liefern würde. So berichten die Diplomaten im Aussenministerium letzte Woche in ihren Aussagen vor dem Kongressausschuss.

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Der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland - AFP/Archiv

Inzwischen stellt Sondland selbst klar, dass es auch den «Quid-pro-quo»-Deal zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben hat. Die Militärhilfe für die Ukraine solle nur fliessen, wenn die von Trump gewünschten Ermittlungen gegen die Bidens eingeleitet würden.

Er selber habe einem Mitarbeiter Selenskyjs erklärt, dass die Ukraine wahrscheinlich an Trump ein öffentliches Versprechen für Untersuchungen geben müsse, bevor die eingefrorenen Militärzahlungen wieder fliessen würden.

Sondland könnte Trumps direkte Verwicklung bezeugen

Sondland, der eigentlich nur für die EU zuständig ist, hatte selbst mehrmals direkten Kontakt mit Trump. Er könnte der erste Zeuge sein, der die direkte Verwicklung des Präsidenten in die Bestechungs-Affäre am Live-TV bezeugen könnte.

Druck auf Trump
Donald Trump, Präsident der USA, hält während einer Veranstaltung. - dpa

Brisant ist, dass Sondland seine Version der Geschichte mehrmals geändert hat, weil sie sich als inkonstistent mit Aussagen anderer Zeugen erwies. Sondland könnte wegen Meineids darum selbst in den Fokus von Ermittlungen gelangen. Dies könnte den Botschafter dazu bringen, mit der vollen Wahrheit auszupacken.

Ukraine-Telefonat sei «unangemessen»

Gestern Dienstag sagte bereits der Ukraine-Experte des Nationalen Sicherheitsrates Alexander Vindland aus. Er erklärte, er habe ein Telefonat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als «unangemessen» empfunden. Er sei «besorgt» über das Gespräch gewesen.

House Permanent
Alexander Vindman sagte am Dienstag vor dem US-Kongress aus. - keystone

«Es ist für den US-Präsidenten unangemessen von einer fremden Regierung zu fordern, gegen einen US-Bürger und politischen Gegner zu ermitteln.»

Und auch Jennifer Williams, eine Mitarbeiterin des US-Vizepräsidenten Mike Pence, erneuerte bei der Anhörung ihre Bedenken wegen des Telefonats. Die beiden hatten das Ukraine-Telefonat am 25. Juli mitgehört.

Trump Impeachment
Jennifer Williams, eine Mitarbeiterin von Mike Pence, verlässt die Anhörungen. - keystone

Trump bezeichnete die Impeachment-Anhörungen am Dienstag am Rande einer Kabinettssitzung im Weißen Haus als «eine Peinlichkeit für unsere Nation». Ziel der Demokraten sei es, die republikanische Partei und ihn als Präsidenten zu beschädigen. Trump betonte, er kenne weder Vindman noch die anderen Zeugen.

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