Justin Trudeau wirft zwei Ministerinnen aus Liberaler Partei
In Kanada waren zwei Ministerinnen aus Protest gegen die Korruptionsaffäre zurückgetreten. In der Folge schmeisst Justin Trudeau sie nun aus der Partei.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei ehemalige Ministerinnen werden aus der Liberalen Partei in Kanada ausgeschlossen.
- Justin Trudeau gibt als Grund an, ihnen nicht mehr vertrauen zu können.
- Die beiden Frauen waren aus Protest gegen Korruption von ihren Posten zurückgetreten.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat zwei ehemalige Ministerinnen aus der Liberalen Partei ausgeschlossen. Jody Wilson-Raybould, Ex-Justizministerin, und Ex-Schatzamtausschuss-Präsidentin Jane Philpott hatten sich zuvor von der Partei abgewendet.
Wie Trudeau am Parteitag in Ottawa berichtete, haben die beiden Frauen zudem das direkte Gespräch mit ihm gemieden. Er habe alles Vertrauen in sie verloren, weshalb sie nicht mehr Teil des Teams sein können, erklärte er weiter.
Es stehen Vorwürfe im Raum, dass Ermittlungen von Wilson-Raybould gegen das Unternehmen SNC-Lavalin wegen Korruption und Schmiergeldzahlungen unterdrückt wurden. Dies von engen Vertrauten des Premierministers, wie der «Spiegel» berichtete.
Justin Trudeaus grösste Polit-Krise
Die Firma soll ab 2001 während zehn Jahren 31 Millionen Euro Schmiergeld an Diktator Muammar al-Gaddafis Familie gezahlt haben. Vor vier Jahren folgte eine Anklage des Konzern wegen Korruption, der Prozess hat jedoch noch nicht begonnen.
Wilson-Raybould trat im Februar zurück, nachdem sie von unterschwellige «Drohungen» gesprochen hatte. Philpott gab ihren Rücktritt kurz darauf bekannt, weil sie sich am Umgang der Regierung mit der Korruptionsaffäre störte.
Weder Wilson-Raybould noch Philpott bereuen ihren Entscheid. «Ich habe die Wahrheit gesagt und werde das auch weiterhin tun», schrieb die Ex-Justizministerin auf Twitter.
Die Korruptionsaffäre hat Justin Trudeau in seine bisher grösste Polit-Krise gebracht.