Folgen von Trumps Zöllen: Ist ein «Made in USA»-iPhone realistisch?
Trumps Zölle könnten die iPhone-Produktion revolutionieren. Doch Experten warnen: Eine Verlagerung in die USA ist teuer und komplex.

Die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle auf Importe aus China sorgen für Diskussionen. Besonders betroffen ist Apple, dessen iPhones grösstenteils in China produziert werden.
Experten sind sich einig: Eine vollständige Verlagerung der Produktion in die USA ist nahezu unmöglich. Darüber berichtet das «SRF».
Globale Lieferketten: Eine Herausforderung für Apple
Apples iPhone besteht aus Komponenten, die aus der ganzen Welt stammen. Der Prozessor wird in Taiwan gefertigt.
Das Display in Südkorea, die Batterie in China und Speicherteile kommen aus Japan und den USA.

Diese globale Produktionsstruktur macht eine Verlagerung nach Amerika äusserst schwierig. Der Aufbau einer ähnlichen Lieferkette in den USA würde mindestens drei Jahre und 30 Milliarden Dollar kosten.
3500 Dollar fürs iPhone?
Ein US-gefertigtes iPhone könnte bis zu 3500 Dollar kosten, wie «Golem» berichtet. Auch die benötigten Maschinen sind ein Problem.
Laut Guido Berger von SRF gibt es beispielsweise nur eine Firma in Amsterdam, die spezielle Druckmaschinen für Chipfabriken herstellt. Diese müssten ebenfalls importiert und verzollt werden, was die Kosten weiter erhöhen würde.
Endmontage in den USA als möglicher Kompromiss
Die plausiblere Lösung wäre laut Experten, dass Apple seine globale Produktion beibehält, aber die Endmontage in den USA durchführt. Damit könnten die Geräte als «Made in USA» vermarktet werden.

Dies würde jedoch ebenfalls zu höheren Preisen führen. Analysten schätzen, dass ein iPhone 16 Pro Max bis zu 800 Dollar teurer werden könnte.
Indien als strategische Alternative für Apple
Eine andere Strategie ist Apples verstärkter Fokus auf Indien. Bereits jetzt produziert Apple etwa 14 Prozen seiner iPhones dort und exportiert sie teilweise direkt in die USA.
Dank niedrigerer Zölle könnte ein in Indien gefertigtes iPhone rund 1250 Dollar kosten. Deutlich weniger als ein Modell aus China oder den USA.
Mangel an Fachkräften erschwert US-Produktion
Ein weiteres Hindernis für eine vollständige Verlagerung ist der Fachkräftemangel in den USA. Tim Cook, CEO von Apple, betonte, dass es nicht genügend hochqualifizierte Arbeitskräfte für eine Massenproduktion gibt.
In China arbeiten Millionen von Spezialisten an der Fertigung von iPhones – eine Infrastruktur, die in den USA fehlt. Laut dem «SRF» sei es realistischer, dass Apple weiterhin auf globale Produktionsstandorte setzt und nur Teile seiner Produktion diversifiziert.
Fazit: Ein US-iPhone bleibt unwahrscheinlich
Die Einführung von Trumps Zöllen hat Apple gezwungen, seine Produktionsstrategien zu überdenken. Eine komplette Verlagerung der iPhone-Produktion in die USA ist jedoch aufgrund logistischer und finanzieller Hürden kaum umsetzbar.
Stattdessen wird Apple voraussichtlich weiterhin auf globale Standorte setzen und versuchen, Kosten durch Diversifizierung zu minimieren.