Justin Trudeau tritt als kanadischer Premierminister zurück
In Kanada wurde über den Rücktritt des Premierministers spekuliert. Jetzt hat Justin Trudeau seinen Rücktritt verkündet.
Das Wichtigste in Kürze
- Kanadische Medien spekulierten über einen Rücktritt von Justin Trudeau.
- Nun ist der Premierminister vor die Medien getreten und hat seinen Rücktritt verkündet.
Justin Trudeau tritt als Parteivorsitzender der Liberalen und Premierminister zurück. Das hat er am frühen Montagabend Schweizer Zeit an einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
«Ich beabsichtige, als Parteivorsitzender und als Premierminister zurückzutreten, nachdem die Partei ihren neuen Vorsitzenden gewählt hat», so der 53-Jährige.
Die Entscheidung habe er nach Gesprächen mit seiner Familie getroffen. Er wolle nur noch so lange im Amt bleiben, bis die Nachfolge geklärt sei.
«Dieses Land verdient eine echte Auswahl bei der nächsten Wahl. Und mir ist klargeworden, dass ich nicht die beste Alternative bei dieser Wahl sein kann, wenn ich interne Kämpfe ausfechten muss», sagte er.
Kanadische Medien spekulierten über Rücktritt
Inmitten von Rücktrittsspekulationen hatte Kanadas Premierminister Justin Trudeau eine Erklärung angekündigt. Trudeau wolle sich um 16.45 Uhr Schweizer Zeit in seiner Residenz Rideau Cottage äussern, teilte sein Büro am Nachmittag mit. Zum Thema oder Inhalt der Erklärung wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Kanadische Medien hatten zuvor berichtet, dass der unter Druck stehende Premierminister vor dem Rücktritt stehen könnte – entweder nur als Parteichef oder auch als Regierungschef.
Der 53-Jährige ist seit elf Jahren Chef der liberalen Partei und seit Ende 2015 Premierminister. Ursprünglich hatten ihn viele Menschen als Hoffnungsträger gepriesen, zuletzt nahm die Kritik an Trudeau allerdings stark zu, unter anderem wegen seiner Wirtschaftspolitik.
Die Neue Demokratische Partei, mit der die Liberalen zuvor zusammengearbeitet hatten, entzog ihm bereits das Vertrauen und drohte mit einem Misstrauensvotum. Zuletzt trat auch noch Trudeaus Stellvertreterin und Finanzministerin Chrystia Freeland zurück.
Falls es zu einer Neuwahl kommen sollte, sähe es derzeit Umfragen zufolge gut aus für die Konservative Partei unter der Führung von Pierre Poilievre.