Klimagipfel in Kalifornien endet mit Knalleffekt und Zusagen

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USA,

Donald Trumps USA sind gegen den Klimaschutz? Nein, nicht das ganze Land. In Kalifornien regt sich Widerstand gegen den Präsidenten und seine Umweltpolitik.

Jerry Brown, Gouverneur von Kalifornien, spricht auf einer Pressekonferenz im Rahmen des «Global Climate Action»-Gipfels in San Francisco (USA).
Jerry Brown, Gouverneur von Kalifornien, spricht auf einer Pressekonferenz im Rahmen des «Global Climate Action»-Gipfels in San Francisco (USA). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kalifornien hielt einen Klimagipfel ab – fernab von Donald Trumps Vorstellungen.
  • Unter anderem wurde ein Satellit für den Umweltschutz versprochen.

Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown war schon zu seiner ersten Amtszeit als Chef des amerikanischen Westküstenstaates in den 1970er Jahren für unkonventionelle Ideen bekannt. Seine damals ungewöhnlichen Vorstellungen von strikten Umweltgesetzen oder Satelliten zur Kommunikation in Notfällen trugen dem Weltraumfan bei seinen Kritikern den Spitznamen «Governor Moonbeam» ein, was man als «Gouverneur Spinner» übersetzen kann.

Nun will der seit 2011 erneut amtierende Demokrat mit einem Satelliten für den Umweltschutz ernst machen. «Bei anhaltenden Angriffen auf die Wissenschaft und einer wachsenden Klimabedrohung starten wir unseren eigenen verdammten Satelliten», kündigte Brown am Freitag zum Abschluss der dreitägigen Konferenz «Global Climate Action» in San Francisco (USA) an.

Kalifornien will mit früheren Nasa-Experten einen Satelliten entwickeln und in die Umlaufbahn bringen, der weltweit den Ausstoss klimaschädlicher Stoffe überwachen soll. Er soll also weltweit Umweltverschmutzer aufspüren.

Auf Einladung Browns hatten sich mehr als 4000 Vertreter von Städten, Regionen und Unternehmen in San Francisco über Initiativen für den Klimaschutz ausgetauscht. So gab die globale Anti-Kohle-Allianz die Aufnahme von zehn neuen Mitgliedern bekannt. Damit haben sich nun 74 Mitglieder, darunter Länder wie Frankreich und Kanada, verpflichtet, aus der Kohleverstromung auszusteigen.

Über 500 Initiativen

Deutschland fehlt zwar auf der Liste, dafür machte Baden-Württemberg (D) in San Francisco (USA) weitreichende Klimaschutz-Versprechen. Die Landesverwaltung werde bis 2040 und das ganze Bundesland bis 2050 klimaneutral werden, kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag an. «Ein ehrgeiziges Ziel. Aber ein machbares Ziel, wenn man Ökonomie und Ökologie miteinander verbindet.»

Noch mehr Städte wollen im Rahmen der Klimainitiative C40 auf kommunaler Ebene den Klimaschutz vorantreiben. Viele Städte haben sich vorgenommen, ab 2030 nur noch CO2-neutrale Gebäude zu errichten.

Bereits mehr als 60 Stadtpräsidenten sind weltweit dem Netzwerk beigetreten, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens zu unterstützen, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Mehr als 500 Initiativen und die Mobilisierung von Milliardeninvestitionen für den Klimaschutz seien bei der Konferenz angekündigt worden, teilten die Veranstalter mit.

Wettern gegen Trump

Mit deutlichen Worten war die Konferenz in Kalifornien auch eine Kampfansage an den Kohle-Verfechter Donald Trump. Der US-Präsident hatte angekündigt, dass sich die USA aus dem Klimaabkommen von Paris zurückziehen werden.

«Stoppt um Himmels willen die Verunglimpfung von Wissenschaft», mahnte der Schauspieler Harrison Ford in einem offensichtlichen Seitenhieb auf Trump. «Hört damit auf, Leuten Macht zu geben, die nicht an Wissenschaft glauben.»

Ford engagiert sich seit zwanzig Jahren in der Umweltschutzorganisation Conservation International (CI). In seiner emotionalen Rede forderte der «Indiana-Jones»-Star unter anderem den Schutz von Regenwäldern.

Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore wetterte auf der Konferenzbühne gegen Klimawandel-Zweifler und brachte Trumps jüngste Zweifel an den 3000 Todesfällen in Folge des Hurrikans «Maria» in Puerto Rico (USA) ins Spiel. Diese Realitäten zu leugnen sei «völliger Wahnsinn», sagte Gore.

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