Kommission fordert Bewaffnung von Lehrern an amerikanischen Schulen
Das Wichtigste in Kürze
- Eine amerikanische Komission will bewaffnete Lehrer, die effektiv auf Gewalt antworten.
- Ausserdem werden ehemalige Soldaten und Polizisten als hocheffiziente Erzieher empfohlen.
Eine von US-Präsident Donald Trump eingesetzte Kommission hat sich für die Bewaffnung von Lehrern ausgesprochen, um nach mehreren Amokläufen für mehr Sicherheit an Schulen zu sorgen. Damit würden Lehrer in die Lage versetzt, «effektiv und sofort auf Gewalt zu antworten», heisst es in einem am Dienstag (Ortszeit) vorgestellten Bericht des Gremiums. Dieses war nach dem Massaker vom Februar an einer High School in Parkland mit 17 Toten einberufen worden.
Die Kommission will nach eigenen Angaben insbesondere an entlegenen Schulen, welche die Sicherheitskräfte im Notfall nicht rechtzeitig erreichen, für mehr Sicherheit sorgen. Die Kommission empfiehlt der US-Regierung dafür auch, ehemalige Soldaten und Polizisten zum Dienst an Schulen anzustellen. Diese könnten ausserdem als «hocheffiziente Erzieher» eingesetzt werden.
Komission unter Kritik
Einer nach den jüngsten Amokläufen vielfach geforderten Heraufsetzung des Mindestalters für den Erwerb von Schusswaffen erteilte das Beratergremium dagegen eine Absage. Stattdessen setzt die Kommission auf mehr Disziplin an den Schulen, um die Gefahr von Amokläufen zu senken.
Dafür soll ein Gesetz der Regierung des ehemaligen Präsidenten Barack Obama auf den Prüfstand kommen, das alternative Strafen zum Unterrichtsausschluss oder Rauswurf für auffällige Schüler einführte. Ziel der Reform war es damals, die Diskriminierung von Schwarzen und Kindern von hispanischen Zuwanderern zu verhindern. Diese Massnahme hatte der Kommission zufolge jedoch eine «äusserst negative Auswirkung auf Disziplin und Sicherheit an Schulen».
Die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) verurteilte die Vorschläge der Kommission. Widerspruch kam auch von der Opposition. Die einflussreiche demokratische Abgeordnete Nancy Pelosi beschuldigte die Kommission, bei ihren Vorschlägen vor allem an die Interessen der Waffenlobby gedacht zu haben.