Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Das Wichtigste in Kürze
- Bei seinem ersten offiziellen Auslandsbesuch seit Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den USA weitere Hilfszusagen seines wichtigsten Verbündeten bekommen.
US-Präsident Joe Biden empfing ihn im Weissen Haus und kündigte weitere finanzielle, militärische und humanitäre Unterstützung für die Ukraine an. Selenskyj bedankte sich mit eindringlichen Worten für die Unterstützung. Später hielt er eine Rede im US-Kongress, für die er von den Abgeordneten umjubelt wurde.
«Trotz aller Widrigkeiten und Untergangsszenarien ist die Ukraine nicht gefallen. Die Ukraine ist gesund und munter», sagte Selenskyj vor den beiden Kammern des Parlaments. Er machte klar, dass es bei dem Krieg gegen die Ukraine nicht nur um das Schicksal der Ukrainer gehe. «Der Kampf wird definieren, in welcher Welt, unsere Kinder und Enkelkinder leben werden, und dann ihre Kinder und Enkelkinder», warnte er. Ein russischer Angriff gegen Verbündete sei nur eine Frage der Zeit. Die Welt sei zu sehr vernetzt, als dass sich irgendjemand sicher fühlen könne, wenn der russische Angriff weiterginge. «Ukrainischer Mut und amerikanische Entschlossenheit» müssten die Zukunft der Freiheit garantieren.
Donnerstag ist Tag 302 des Krieges.
Mindestens zwei Tote bei ukrainischem Angriff auf Donezk
Unterdessen gingen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Bei einem Artillerieangriff der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Stadt Donezk in der Ostukraine kamen am Mittwochabend nach Angaben aus der Region mindestens zwei Menschen ums Leben. «Die Zahl der Verletzten wird noch festgestellt», zitierte die Agentur Tass einen Vertreter der von Russland eingesetzten Verwaltung. Mehrere Stadtteile seien von ukrainischer Raketenartillerie beschossen worden, es sei erheblicher Schaden entstanden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das Zentrum von Donezk liegt nur knapp zehn Kilometer hinter der Frontlinie.
Strack-Zimmermann fordert Panzer für Ukraine
Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann forderte nach Selenskyjs USA-Besuch erneut die Lieferung westlicher Schützen- und Kampfpanzer an die Ukraine. «Wir müssen strategisch endlich vor die Welle kommen und nicht immer nur dann reagieren, wenn die Situation sich verschlechtert», sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses dem Nachrichtenportal «t-online». «Deutschland muss endlich den Schützenpanzer Marder und am besten gemeinsam mit den europäischen Partnern den Leopard 2 liefern.» Die Ukraine bittet ihre Verbündeten seit langem um Kampf- und Schützenpanzer westlicher Bauart. Nach ukrainischen Angaben laufen entsprechende Gespräche mit der Bundesregierung.
Das wird am Donnerstag wichtig
Selenskyj dürfte an diesem Donnerstag wieder in der Ukraine ankommen – er verbrachte in Washington nur rund einen halben Tag. Ausserdem wird der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, zu Verhandlungen über das besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja in Moskau erwartet. Es gehe um Grossis Initiative für eine Sicherheitszone rund um die Anlage, hiess es von russischer Seite