Kuba will keine Mediziner mehr nach Brasilien schicken

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Cuba,

Kuba beendet sein Programm «Más Médicos», in dem Ärzte nach Brasilien geschickt werden. Der neue Präsident Bolsonaro wollte die Mediziner direkt anstellen.

Miguel Diaz-Canel (M), Präsident von Kuba, trifft im Kreml zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten ein.
Kuba beendet sein Ärzteprogramm mit Brasilien. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Brasiliens Präsident Bolsonaro möchte die kubanischen Ärzte direkt unter Vertrag nehmen.
  • Daraufhin beendet Kuba die direkte Kooperation mit Brasilien.

Kuba verzichtet auf eine lukrative Einnahmequelle und will künftig kein medizinisches Personal mehr nach Brasilien schicken. Der sozialistische Karibikstaat kündigte heute Mittwoch an, das Programm «Más Médicos» zu beenden, über welches jedes Jahr Tausende Mediziner aus Kuba nach Brasilien kommen. Hintergrund sei das Vorhaben des neu gewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, die Mediziner direkt und ohne Vermittlung Kubas unter Vertrag zu nehmen. Das verstosse jedoch gegen die Grundlagen des Programms, erklärte das Gesundheitsministerium Kubas.

Der Inselstaat nimmt mit der Vermietung medizinischen Personals jedes Jahr rund zehn Milliarden Franken ein – etwa dreimal so viel wie mit dem Tourismus. Kuba schickt die Mediziner in mehr als 60 Länder und verdient kräftig mit. Die brasilianische Regierung zahlt beispielsweise pro Monat pro Arzt 3500 Franken, der Mediziner selbst bekommt aber nur 900 Franken Gehalt. Den Rest behält die kubanische Regierung. Nach kubanischen Angaben wird mit den Gewinnen das Gesundheitssystem auf der Insel finanziert, das für die Bevölkerung kostenlos ist. 

Brasiliens künftiger Präsident Bolsonaro kritisierte die Entscheidung. «Für die Fortführung des Programms haben wir Leistungstests gefordert, die Auszahlung des vollen Gehalts an die Mediziner, das heute zum grössten Teil an die Diktatur fliesst, und das Recht auf Familiennachzug», schrieb er auf Twitter. «Leider hat Kuba das nicht akzeptiert.»

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