Kubanische Ärzte kehren unter Jubel nach Corona-Einsatz in Italien in Heimat zurück
Mit grossem Jubel hat Kuba die nach einem Corona-Einsatz in Italien ins Land zurückgekehrten Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern begrüsst.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Díaz-Canel zeichnet Fachkräfte mit Medaille aus.
Präsident Miguel Díaz-Canel überreichte den insgesamt 52 medizinischen Helfern nach ihrer Landung am Flughafen von Havanna am Montag (Ortszeit) eine Medaille sowie eine rote Rose. Seit Beginn der Pandemie hat Kuba mehr als 1800 medizinische Fachkräfte ins Ausland entsandt.
Die kubanischen medizinischen Helfer stünden für «den Sieg des Lebens über den Tod, der Solidarität über den Egoismus und des sozialistischen Ideals über das Marktprinzip», sagte Díaz-Canel während der im Fernsehen übertragenen Zeremonie. Die Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern hätten der Welt die «Stärke der kubanischen Medizin» vor Augen geführt.
Für den Arzt Roberto Arias war es der erste Auslandseinsatz. In Italien hätten er und sein Team ein «völlig überfülltes» Krankenhaus vorgefunden, sagte der 28-Jährige. Patienten hätten auf dem Flur behandelt werden müssen, fast alle seien künstlich beatmet worden. Sehr viele Menschen seien gestorben, die Strassen in Mailand seien wie ausgestorben gewesen, erzählte er weiter.
Die medizinischen Fachkräfte hatten ihren Hilfseinsatz in der schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Lombardei am 22. März begonnen. Nach ihrer Rückkehr müssen sie sich zunächst für 14 Tage in Quarantäne begeben.
Seit den 60er Jahren hat Kuba in internationalen Gesundheitskrisen immer wieder medizinisches Fachpersonal in andere Länder geschickt - eine Praxis, die unter anderem von den USA und Brasilien scharf kritisiert wird. Die Einnahmen durch die Hilfseinsätze fliessen direkt in die kubanische Staatskasse. 2018 waren die medizinischen Einsätze im Ausland eine der wichtigsten Einnahmequellen Kubas, umgerechnet 5,6 Milliarden Euro kamen nach offiziellen Angaben dadurch zusammen.