Kubas Schulden setzt Wirtschaft unter Druck
Kuba hat Schwierigkeiten, seine Schulden zu bedienen. Das Handelsembargo der USA und die Wirtschaftskrise in Venezuela sind Ursachen dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Kuba hat ein Schuldenproblem. Die Insel wird 2019 nicht alles bedienen können.
- Das US-Handelsembargo und Venezuelas Krise wirken sich negativ auf die Wirtschaft.
Die Regierung der sozialistischen Karibikinsel Kuba hat Schwierigkeiten bei der Bedienung von Schulden eingeräumt. Kuba werde 2019 nicht allen seinen Verpflichtungen nachkommen können, sagte Wirtschaftsminister Alejandro Gil am Freitag im Parlament der Hauptstadt Havanna. Man werde aber einige Verbindlichkeiten bevorzugt bedienen, um den Import bestimmter Produkte zu garantieren. Weitere Details dazu nannte er nicht. Gil räumte ein, dass die Verschuldung des Landes hoch sei und im Alltag Spannungen erzeuge.
2017 hatte der sogenannte Pariser Club Havanna 8,5 Milliarden Franken erlassen. Die Mitglieder des «Pariser Clubs», darunter wichtige G20-Staaten wie Deutschland, die USA, Japan, Frankreich, Grossbritannien und Russland, haben vergleichbare Kreditregeln und verhandeln immer wieder miteinander grössere Schuldennachlässe.
Kuba unter Díaz-Canels Hand
Der kubanischen Wirtschaft setzen unter anderem das Handelsembargo der USA und die Wirtschaftskrise in Venezuela zu. Das südamerikanische Land ist neben China der wichtigste Handelspartner und zugleich ein politischer Verbündeter Kubas. Seit April regiert Präsident Miguel Díaz-Canel die Insel – erstmals seit der Kubanischen Revolution von 1959 steht damit kein Castro mehr an der Spitze des Staates.
2010 hatte Raúl Castro Reformen unternommen, um neben dem Staatsmonopol in den Schlüsselindustrien auch Kleinunternehmern Geschäftsmöglichkeiten einzuräumen. Politisch ringt das Land derzeit um eine Verfassungsreform. Am Freitag wurde bekannt, dass das Streben nach einer kommunistischen Gesellschaft entgegen einem ersten Entwurf doch in den künftigen Verfassungstext aufgenommen wird.