Ein katholischer Priester, der schon mehrfach Kinder missbraucht haben soll, wurde von Marokko an die USA ausgeliefert. Er verbrachte 20 Jahre in Afrika.
Der katholische Priester Arthur J. Perrault posiert für eine Aufnahme aus 1989.
Der katholische Priester Arthur J. Perrault posiert für eine Aufnahme aus 1989. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Marokko hat den Priester Arthur J. Perrault an die USA ausgeliefert.
  • In den 90er soll dieser ein Kind wiederholt sexuell missbrauch haben.
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Marokko hat einen katholischen Priester an die USA ausgeliefert, der seit 1992 wegen des sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen gesucht worden war. Arthur J. Perrault werde beschuldigt, in den Jahren 1991 und 1992 ein ihm anvertrautes Kind wiederholt sexuell missbraucht zu haben, sagte der Staatsanwalt des US-Bundesstaates New Mexico, John Anderson, am Freitag vor Journalisten.

Perrault habe damals als Militärseelsorger auf einer US-Luftwaffenbasis in der Nähe von Albuquerque (USA) gearbeitet. Der US-Priester war 1992 verschwunden, kurz bevor ein Anwalt Anzeige gegen die Erzdiözese von Santa Fe (USA) erstattete und Perrault beschuldigte, sieben Kinder in seiner Gemeinde sexuell missbraucht zu haben. Den Ermittlern zufolge floh er zunächst nach Kanada und dann weiter nach Marokko, wo ihn die US-Bundespolizei FBI im vergangenen Jahr ausfindig machte.

20 Jahre in Marokko

Örtlichen Medien zufolge verbrachte der inzwischen 80-jährige Perrault rund 20 Jahre in Marokko und unterrichtete dort Kinder in Englisch. Demnach arbeitete er für eine Sprachschule in Tanger (MAR), die ihn bei Bekanntwerden der Vorwürfe entliess.

Perrault wurde im September 2017 von den marokkanischen Behörden festgenommen und befand sich bis zu seiner Auslieferung am Donnerstag in Haft, wie Anderson mitteilte. Noch am Freitag sollte er einem Richter vorgeführt werden. Perrault droht in den USA lebenslange Haft.

Nach Angaben des leitenden Ermittlers James Langenberg könnte sich der Fall noch ausweiten. Perrault habe von 1973 bis 1992 in New Mexico gearbeitet und habe womöglich Dutzende weitere Kinder misshandelt, vor allem in kleinen Gemeinden, in denen er tätig war. Örtlichen Medienberichten zufolge zahlte die Erzdiözese New Mexico in zahlreichen Fällen Geld, um ein Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen den Priester zu vermeiden.

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