Sexuelle Missbräuche sind derzeit ein heisses Thema in den USA: Nach Pennsylvania stehen nun Ermittlungen in New York und New Jersey an.
Ein in Grün gekleideter katholischer Priester während eines Gottesdienstes. (Symbolbild)
Ein in Grün gekleideter katholischer Priester während eines Gottesdienstes. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei untersucht Missbrauchs-Fälle der Kirche in den USA.
  • In New York und New Jersey gibt es nun Hotlines, auf welchen sich Opfer melden können.
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Im Missbrauch-Skandal der katholischen Kirche in den USA werden nun auch Sexualverbrechen in den Bundesstaaten New York und New Jersey untersucht. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Barbara Underwood wies am Donnerstag alle acht katholischen Diözesen in New York an, Auskunft zu möglichen Missbrauchsfällen zu geben.

Dies berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Sie kündigte zudem eine Telefon-Hotline und ein Online-Formular an, damit Opfer und Zeugen Missbrauchsfälle melden können.

300 Skandal-Priester in Pennsylvania

Auch in New Jersey wurde eine Sondereinheit gebildet, um den Vorwürfen nachzugehen. Die Task Force habe die Befugnis, Auskünfte bindend einzufordern, sagte Generalstaatsanwalt Gurbir Grewal. Er ernannte den Staatsanwalt Robert Laurino als Sonderermittler.

Begonnen hatte der Skandal vor rund drei Wochen im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dort hatten Ermittler erschütternde Details über das Ausmass sexuellen Missbrauchs und dessen Vertuschung in der katholischen Kirche ans Licht gebracht. Im Report der Generalstaatsanwaltschaft ist von 300 Priestern die Rede, die über mehrere Jahrzehnte Missbrauch begangen haben sollen. Betroffen waren demnach mehr als 1000 Jugendliche.

Nach dem Bericht war Washingtons Erzbischof Kardinal Donald Wuerl, ehemals Bischof von Pittsburgh in Pennsylvania, massiv unter Druck geraten. Der Vatikan zeigte sich bestürzt und bezeichnete die in dem Bericht genannten Missbrauchsfälle als «kriminell und moralisch verwerflich».

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