Mit Loch im Gesicht – Tina lebt nach Krebserkrankung ohne Nase

Tim Camp
Tim Camp

USA,

Eine US-Amerikanerin musste aus medizinischen Gründen ihre Nase entfernen lassen. Nun lebt sie mit einem Loch im Gesicht.

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Tina Earls schämt sich nicht, ihr Gesicht unverhüllt zu zeigen – sie fühle sich stark und mutig. - TikTok / @bipolarbetty

Das Wichtigste in Kürze

  • Tina Earls hat sich nach einer Nasenkrebs-Diagnose ihre Nase entfernen lassen.
  • Später entschied sich US-Amerikanerin gegen eine Prothese.
  • Auf Social Media spricht sie über ihre Erfahrungen mit ihren Followern.

Tina Earls, eine Mutter aus den USA, hat den Kampf gegen den Nasenkrebs gewonnen. Nachdem sie ihre gesamte Nase durch die Krankheit verloren hatte, entschied sie sich gegen eine Prothese. Nun lebt sie selbstbewusst – mit einer schwarzen Öffnung in ihrem Gesicht.

Die Geschichte von Tinas Leidensweg begann im Jahr 2012, als sie erstmals ein unangenehmes Gefühl in ihrer Nase bemerkte. Wie Earls «Newsweek» erzählt, litt sie damals unter Juckreiz und spürte einen Klumpen. Mit der Zeit trat daraus eine Flüssigkeit aus und ihr Gesicht wurde taub.

Diagnose: Nasenkrebs

Trotz dieser Beschwerden dauerte es fast zwei Jahre bis zur Diagnose: Nasenkrebs im Stadium zwei. «Ich war so schockiert und am Boden zerstört, dass ich das Telefon fallen liess.»

Sie hatte schliesslich die Wahl zwischen einer Strahlentherapie und der vollständigen Rhinektomie, also der Entfernung der Nase. Ersteres barg aber das Risiko, dass sie erblinden könnte und lebenslang durch einen Schlauch ernährt werden müsste. Sie entschied sich für Letzteres.

«Was nützt Schönheit, wenn ich tot bin?»

«Der Arzt sagte mir, er wolle mich nicht dauerhaft entstellen», sagt Tina gegenüber dem Nachrichtenportal. «Aber ich antwortete ihm: ‹Was nützt Schönheit, wenn ich tot bin?›»

Würden Sie das Risiko eingehen, blind zu werden?

Nach sechs Monaten bekam sie eine Prothese für ihre Nase. Diese trug sie aber nicht lange, nach zwei Jahren entschied sie sich, die Prothese abzulegen. «Ich mochte das Aussehen nicht, und der Kleber reizte meine Haut», erklärt Tina ihre Entscheidung.

Auf TikTok und Instagram spricht Tina über ihre Erfahrungen und beantwortet dort Fragen neugieriger Nutzer: Wie atmet sie? Muss sie ihre Nase reinigen? Wird ihr kalt?

In einem Video erklärt sie: «Ja, ich musste ein paar Mal meinen Finger hineinstecken, um es zu reinigen – ja, das tut weh.» Da sie durch das Loch atmen kann, müsse sie zudem meistens ein Pflaster tragen, um ihren Atem zu wärmen.

«Nichts schöner als zu leben»

Von den Blicken Fremder lässt Tina sich nicht unterkriegen. «Wenn Leute mich anstarren, lächle ich einfach zurück», sagt sie. «Tief im Inneren weiss ich, dass es nicht mein Gesicht ist, das mich schön macht – sondern die Tatsache, dass ich immer noch lächeln und meinen Kopf hochhalten kann.»

«Ich fühle mich stark und mutig», sagt Tina abschliessend. Und fügt hinzu: «Nichts ist schöner als am Leben zu sein.»

Kommentare

w bw

Dachte als erstes an fallout

User #1439 (nicht angemeldet)

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