Mit Teleprompter: Biden hält kraftvolle Rede bei Nato-Gipfel
Joe Biden lieferte am Nato-Fest-Gipfel eine kraftvolle Rede ohne Fehler. Er musste aber praktisch alles am Teleprompter ablesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden lieferte eine kraftvolle Rede am Festakt zum 75-Jahre-Bestehen der Nato ab.
- Der US-Präsident verliess sich dabei aber vollkommen auf den Teleprompter.
Keine Versprecher, dafür eine kraftvolle Rede: US-Präsident Joe Biden hat vor den Augen der Welt seine Ansprache bei einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Nato in Washington gehalten – Peinlichkeiten sind ausgeblieben. Jeder Schritt Bidens wird in der Debatte um die körperliche Fitness des 81-Jährigen aktuell unter die Lupe genommen.
Nach seiner Nato-Rede dürfte der US-Präsident aufgeatmet haben. Denn anders als bei seinem TV-Debakel vor anderthalb Wochen gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump verlor Biden nicht den Faden.
Biden liest ab
Das lag vor allem an einem treuen Helfer Bidens: dem Teleprompter. Biden las – wie üblich bei solchen Veranstaltungen – den Redetext komplett vom Prompter ab. Sogar als er Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf der Bühne für seine Leistung dankte, schaute er ihn die meiste Zeit nicht direkt an, sondern las den Text ab.
FULL SPEECH: President Joe Biden passionately defends democracy, NATO, Ukraine, and rips Putin in a powerful speech at the NATO summit in Washington DC.
— MeidasTouch (@MeidasTouch) July 9, 2024
Worth a watch in its entirety. pic.twitter.com/z4iDhJn9Ga
Biden verlieh Stoltenberg die Freiheitsmedaille des Präsidenten, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen. Auch das Umhängen der Medaille klappte ohne Patzer. Biden sprach – anders als bei der TV-Debatte – kraftvoll und auch wesentlich deutlicher.
Härtetest kommt noch
Die grössten Schnitzer leistet sich Biden aber ohnehin in der Regel nicht, wenn er Reden vom Teleprompter abliest. Schwierig wird es für den 81-Jährigen, wenn er frei spricht. Dann verwechselt er regelmässig Namen und Orte, führt Sätze und Gedanken nicht zu Ende und ist teils auch sehr schwer zu verstehen.
Daher steht die eigentliche Bewährungsprobe für den US-Präsidenten auch noch aus: Am Donnerstag will er zum Ende des Nato-Gipfels eine Pressekonferenz geben. Da wird er spontan reagieren müssen – der Teleprompter wird ihm nicht helfen können.